Seit Mitte Februar ist die Version 4.0 des Navigationssystems RADARpilot720° verfügbar. Das System bietet neues Inklusiv-Kartenmaterial sowie erweiterte Funktionalität, berichtete Martin Sandler, Geschäftsführer von in-innovative navigation, am 10. Mai gegenüber Bonapart.
Die Version 4.0 beinhaltet die offiziellen Wasserstraßenkarten Deutschlands sowie aller Donauanrainer. Für Österreich sind erweiterte und aktualisierte Tiefeninformationen hinzu gekommen. Unterstützt werden die gängigen Inland-ECDIS-Karten der Version 2.1 als auch die Standards 2.2 und 2.3.
Bessere Integration
Sofern der Navigationscomputer mit einem Kraftstoff-Durchflussmesser gekoppelt ist, lässt sich auch der Treibstoffverbrauch je Reise oder Motor sowie der Gesamtwert anzeigen. Eine weitere Verbesserung: Der Download aktueller Pegelstände sowie die Fernwartung können nun über eine Firewall-geschützte Netzwerkschnittstelle erfolgen. Damit wird das separate Modem überflüssig, soweit ein bordseitiges Netzwerk mit Internetanbindung vorhanden ist.
Mit einer Aufnahmefunktion für alle Sensor- und Trackingdaten bietet das System laut Hersteller ein zugelassenes Beweismittel vor Gericht, wenn es um die Klärung eines Havarie-Hergangs geht. Außerdem gibt es nun einen Modus zur Konfiguration eines Schubverbandes mit verschiedenen Leichtern. Die Daten des Verbandes können dann in ein AIS-Modul übernommen und ausgesandt werden.
Kombinationsmöglichkeiten und Kurse
Optional lässt sich der Navigationscomputer mit einem RADARpilot720°info-System kombinieren, so dass neben dem kombinierten Radar- und Kartenbild eine reine AIS-Karte auf separatem Bildschirm angezeigt wird. Dieses Setup soll dem Schiffsführer eine größere Übersicht auf unüberschaubaren Strecken bieten. Die neuen Systeme werden mit acht Gigabyte-Compact-Flash-Modulen ausgeliefert. Wie für den EBIS-Check gefordert, wird das Erstellungsdatum der installierten Karten angezeigt.
Der speziell für die Binnenschifffahrt entwickelte Navigationscomputer ist laut Firmenangaben bereits auf etwa 800 Schiffen in verschiedenen Versionen im Einsatz. „Es hat sich aber gezeigt, dass Anwender oft nicht das gesamte Funktionsspektrum nutzen“, erläutert Sandler. Um abseits des Berufsalltags einen tieferen Einblick in das System zu finden, bietet der Hersteller aus Kornwestheim gemeinsam mit dem Schulschiff „Rhein“ seit Anfang des Jahres auch Kurse an.
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