Geht es nach der Meinung der Bonapart-Leser, ist die Vorherrschaft des Dieselmotors als Hauptantrieb in der Binnenschifffahrt im Jahr 2050 gebrochen. Das zeigen die Ergebnisse der letzten Bonapart-Umfrage vom 1. bis zum 15. Juli.
Dennoch glauben 23 Prozent, dass Binnenschiffe in 40 Jahren immer noch vornehmlich mit Diesel unterwegs sind. Weitere 23 Prozent sind überzeugt, dass Wasserstoff zum Energieträger erster Wahl werden wird. 19 Prozent glauben, dass Hybridantriebe, die den Elektromotor mit einer anderen Kraftquelle kombinieren, sich durchsetzen werden. Flüssiggas (LNG) oder Erdgas sehen 14 Prozent in den Tanks der Wasserfahrzeuge auf Flüssen und Kanälen. Pessimistisch schätzen dagegen rund zwölf Prozent die Situation ein: Sie glauben, dass die Binnenschifffahrt im Jahr 2050 gar nicht mehr fährt.
Sinn für exotische Lösungen: Von Treideln bis Kernfusion
Deutlich geringer fällt der Zuspruch für die exotischen Vorschläge innerhalb der Umfrage aus. Zwei Prozent sehen eine Möglichkeit darin, Oberleitungen über Flüsse und Kanäle zu spannen. Mit Sicherheit eine abgas- und lärmvermeidende Variante, die den Schiffen das Mitführen großer Kraftstoffmengen erspart – allerdings eine Verbauung von Flusslandschaften mit sich bringt. Wind und Sonne halten weitere zwei Prozent für eine gute Sache – hier mangelt es bislang wahrscheinlich noch an der nötigen Energieausbeute.
Kernfusionsreaktoren, die ein Binnenschiff nahezu völlig autark machen würden, halten zwei Prozent für eine gute Lösung. Bis 2050 wird das Konzept, das eine höhere Energieausbeute bei größerer Sicherheit als bei Atomreaktoren verspricht, allerdings kaum die nötige Miniaturisierung erreichen: Die in Frankreich geplante Versuchsanlage entspricht der Größe eines Atomkraftwerks.
Vier Prozent der Umfrageteilnehmer gefällt die Idee, zum Treideln zurückzukehren – allerdings mit genmanipulierten Zugtieren, die mehr Ausdauer oder mehr Zugkraft an den Tag legen. Die Dampfmaschine oder völlig andere Lösungen fanden dagegen keinen Zuspruch.
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