Eine gerissene Schweißnaht oberhalb der Wasserlinie. Ein paar Liter Dieselkraftstoff, die es nicht bis in den Rhein schafften: Glimpflich ausgegangen ist die Kollision zweier Tankmotorschiffe am 14. Januar bei Boppard. Wie die Wasserschutzpolizei berichtet, hatten die beiden Schiffsführer eine missverständliche und verspätete Funkabsprache getroffen.
Auch die starke Strömung spielte eine Rolle. Sie versetzte den schnellen Talfahrer in den Bopparder Hang, so dass er nicht rechtzeitig an das rechte Rheinufer wechseln konnte: Statt der vereinbarten Backbord-Backbord-Begegnung kollidierte der leere Einhüllentanker unter deutscher Flagge bei Rhein-Kilometer 571,4 gegen 7.30 Uhr mit einem niederländischen Bergfahrer, der 1.790 Tonnen Dieselkraftstoff geladen hatte.
Riss auf dem Gangbord
Das deutsche Tankschiff rutschte an der Backbordseite des Niederländers entlang und stieß gegen den Doppelpoller In Höhe des Tankraums 3 Backbord, eine Schweißnaht riss auf. Die Besatzung konnte die wenigen Liter ausgetretener Ladung mit einem Vlies sichern und den Tankinhalt zum Teil in die Räume 7 Backbord und Steuerbord pumpen, um ein weiteres Auslaufen des Produkts zu stoppen. Der Riss ließ sich abdichten.
Nachdem die Wasserschutzpolizei die Havarie aufgenommen hatte, konnten die beiden Einhüllenschiffe des Typs N ihre Fahrt fortsetzen. Laut Polizeiangaben kam es zu keiner Gewässerverunreinigung, der Rhein musste nicht gesperrt werden. „Die Havarie war keine große Sache – aber wenn Tankmotorschiffe kollidieren, will die Öffentlichkeit schon informiert werden“, sagte Thomas Bredel von der Wasserschutzpolizei Sankt Goar gegenüber Bonapart. Das deutsche Schiff hatte zuvor Bitumen transportiert.
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