Die Konferenz „LNG in der Binnenschifffahrt“ am 22. Februar in Duisburg war eine thematisch ziemlich runde Sache. Es ging um Anwendbarkeit, Finanzierung, Förderung, Infrastruktur, Verfügbarkeit und eben Sicherheit. Die hätte auch ein Teilaspekt der Berichterstattung sein können. Doch gerade das anschaulichste Material zum Worst Case fehlt in der vom NRW-Verkehrsministerium elektronisch bereitgestellten Veranstaltungsdokumentation.
Im Studium wurde uns Technikjournalisten vermittelt, dass jede Technologie auch hinsichtlich ihrer Risiken eingeordnet werden muss. Vielen Dank an meinen Studienkollegen für die Erinnerung und Bestärkung in dieser Sache. So war nach einiger Überlegung klar, dass diese Einordnung nicht einer Fachbesuchergruppe vorbehalten sein sollte. Ob Anwender an Bord, Anwohner hinter der Uferböschung oder Retter im Brandfall: Jeder sollte sich ein vollständiges Bild von den unwahrscheinlichen, aber möglichen Gefahren der LNG-Nutzung machen können. Dabei helfen Videos ebenso wie Bilder, die bekanntlich mehr als tausend Worte sagen.
Frei zugängliches Material, das der niederländische Urheber auf Vermittlung durch den Referenten bereitwillig teilt, mit dem Hinweis auf fehlende Freigaben auszulassen, erscheint mir fadenscheinig. Die Absicht, negative Presse für das Forschungsobjekt eines millionenschweren EU-Förderprogramms vermeiden zu wollen, denkbar. Zumal LNG als Treibstoff der Luftreinhaltung, dem Klimaschutz sowie der Entstehung eines neuen Dienstleistungszweiges dienen soll. Alles sinnvolle Ziele, die jedoch offene Diskussionen über angemessene Richtlinien, Reaktionsmöglichkeiten und Risikobewusstsein an keiner Stelle einschränken dürfen.
Zum Bericht: Videos entfernt – Wie gefährlich ist LNG?
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