Deutschlands größter Universalhafen hat die Krise hinter sich gelassen. So lautet das Resümee der Jahrespressekonferenz des Hamburger Hafens am 7. Februar. Der Seegüterumschlag wuchs 2010 um knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 121,2 Millionen Tonnen. Gleichzeitig gingen an den Containerterminals rund 7,9 Millionen TEU über die Kaikante, ein Plus von 12,7 Prozent.
„Die Anstrengungen, wieder mehr Schiffsverkehr nach Hamburg zu holen, haben sich voll ausgezahlt“, berichtete Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority. „Das von allen Hafenplayern mitgetragene Transhipment-Anreizsystem wurde von den Reedern sehr gut angenommen und teilweise bis zur Maximalgrenze ausgeschöpft.“ Neben den Ostsee-Feedern seien auch zahlreiche Liniendienste nach Hamburg zurückgekehrt, die während der Krise eingestellt, in die Westhäfen verlagert oder reduziert worden waren. Zum Teil haben sie 2010 sogar aufgestockt werden müssen.
Das Wachstum im Containerverkehr verdankt Hamburg insbesondere seinem in diesem Sektor wichtigsten Außenhandelspartner China sowie der wirtschaftlichen Erholung wichtiger Marktregionen im Ostseeraum und in Osteuropa. Gleichzeitig bringe der Umschlag von nicht containerisierter Ladung für den Export eine hohe Wertschöpfung mit sich. Besonders hob Claudia Roller, Vorstand vom Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM), die Kooperation mit den Partnerhäfen im Elbstromgebiet hervor, von denen Schwergut- und Projektladungen vermehrt per Binnenschiff nach Hamburg gebracht werden. Auch insgesamt sei der Anteil der per Binnenschiff transportierten Güter gestiegen.
„Aufgrund der uns vorliegenden volkswirtschaftlichen Daten rechnen wir damit, im ersten Halbjahr 2012 wieder an die Rekordzahlen von 2008 anknüpfen zu können“, erklärte Roller mit Blick auf die jeweils 140,4 Millionen Tonnen, die der Hafen 2007 und 2008 umgeschlagen hatte. Auf die prognostizierten Transportmengen fühlt sich Hamburg durch umfangreiche Investitionen gut vorbereitet. Die Anpassung von Unter- und Außenelbe sei jedoch dringend zu realisieren, denn in zunehmender Zahl laufen besonders große Schiffe den Hamburger Hafen an. Ebenso plädierte Claudia Roller für einen Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals.
Gesamtumschlag: 121,2 (+10 %)
* Import: 70,4 Mio. t (+13,2 %)
* Export: 50,8 Mio. t (+5,4 %)
Stückgutumschlag Gesamt: 80,9 Mio. t (+9,9 %)
* konventionelles Stückgut: 2,6 Mio. t (+5,4 %)
* Export Projektladungen und Fahrzeuge: 1,1 Mio. t (+19,5 %)
* Container: 7,9 Mio. TEU (+12,7 %)
o davon Asien: 4,7 Mio. TEU (+14,1 %)
o davon Ostsee-Region: 1,6 Mio. TEU (+9,8 %)
Massengutumschlag Insgesamt: 40,3 Mio. t (+9,5 %)
Import:
* Eisenerz: 9,3 Mio. t (+60,7 %)
* Flüssiggut: 10,3 Mio. t (+8 %), davon Rohöl (+9 %) und Mineralölprodukte: (+ 14,3 %)
* Sauggut: 3,3 Mio. t (-0,8 %)
* Getreide: 632.000 t (+33,9 %)
Export insgesamt: 10,3 Mio. t (-9,3 Prozent)
* Greifergut: 3,2 Mio. t (+23,5 %)
* Düngemittel: 2,2 Mio. t (+28,6 %)
* Flüssiggut: 3,8 Mio. t (-21,6 %)
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