Stinker zahlen mehr – saubere Schiffe bekommen Rabatt. Das ist die verkürzte Formel, die der Rotterdamer Hafen am dem kommenden Jahr für die Berechnung von Hafengeldern für Binnenschiffe anwenden will.
Binnenschiffe, welche die ZKR-II Emmissionsrichtlinie nicht erfüllen, bezahlen in Rotterdam ab Januar zehn Prozent mehr Hafengeld. Schiffe hingegen, die die Norm erfüllen und ein Green-Award-Zertifikat vorweisen können, erhalten 15 Prozent Nachlass auf die Hafengeldrechnung. Binnenschiffe die 60 Prozent weniger Fein- und Stickstoff ausstoßen, erhalten 30 Prozent Nachlass.
Um ein „Green-Award“-Zertifikat erhalten zu können, muss ein Schiff diverse Anforderungen erfüllen:
- Haupt- und Hilfsmotoren müssen die ZKR-II-Emmissionsrichtline erfüllen
- trockene und saubere Bilge
- geschlossene Schraubenwellenabdichtungen (innen und aussen)
- Bunkterüberfüllsicherung
- geschlossener Schmutzwasserkreislauf
- Gasölverbrauchsmesser
- Umweltschutzplan
Darüber hinaus muss der Schiffsführer den Kurs „Voortvarend Besparen“ besucht haben, der vom Rotterdamer Scheepvaarts en Transport College (STC) und dem Nova College in Ijmuiden angeboten wird. Die Kurse kosten 400 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Das Green-Award-Zertifikat wird nach dem halbtägigen Seminar und einer Besichtigung des Schiffes verliehen. Weitere Informationen gibt es auf www.greenaward.org.
Auch deutsche Unternehmer können ist das Green-Award-Zertifikat erlangen. Ob und wie die bisher in holländisch konzipierten Seminare auch für deutsche Binnenschiffer angepasst werden können, wird derzeit geprüft.
Hans Smits, Chef des Rotterdamer Hafen will mit der modifizierten Hafengeldpolitik signalisieren, dass sich Investitionen in Umweltschutz und Nachhaltigkeit auszahlen. Die Regelung gilt für die Häfen Rotterdam, Dordrecht, Schiedam, Vlaardingen, Maassluis und Moerdijk. Im Jahr 2010 hat Rotterdam 13 Millionen Euro an Binnenhafengeldern eingenommen.
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