Der erste einer Serie von vier Siemens-Transformatoren hat am 25. Januar den Hafen Nürnberg verlassen. Wie die bayernhafen-Gruppe gemeinsam mit dem Schwergut-Unternehmer Züst & Bachmeier am folgenden Tag meldete, gehören die Stromrichtertransformatoren mit 587,1 Megavoltampere zu den leistungsstärksten der Welt. Sie bringen je 535,5 Tonnen auf die Waage und werden mit dem Binnenschiff nach Antwerpen gebracht.
Das Spezialfahrzeug für den nächtlichen, acht Kilometer langen Vorlauf zum Hafen brachte es auf ein Gesamtgewicht von 875 Tonnen. Am Vormittag setzte die hydraulische Litzenhubanlage die Anlage auf das niederländische Gütermotorschiff „Bel-Air“. Die Reise nach China soll insgesamt rund drei Monate dauern. „Siemens kann die großen Hochleistungs-Transformatoren nur deswegen in Nürnberg produzieren, weil sie von hier sicher und zuverlässig auf der Wasserstraße abtransportiert werden können“, sagte Michael Fraas, städtischer Wirtschaftsreferent und Vorsitzender des Deutschen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Donau.
Schwerguttransport gilt auch in der Binnenschifffahrt als wachsende Gütergruppe. Züst & Bachmeier will mit einer 2017 gestarteten Potenzialanalyse prüfen, ob es Sinn macht, zusätzliche Services in der Schwergut-Logistikkette anzubieten.
Energieübertragung: Rasante Entwicklung
Die Transformatoren messen je 13,6 Meter in der Länge, 6,14 Meter in der Breite sowie 5,9 Meter in der Höhe. Sie sollen helfen, die Städte Changji und Guquan in Nordchina über 3.284 Kilometer noch 2018 mit einer Hochspannungs-Gleichstromübertragungsstrecke (HGÜ) zu verbinden.
Laut Mitteilung handelt es sich um die größte und erste HGÜ dieser Art weltweit. Ihre Spannung beträgt 1.100 Kilovolt, die Übertragungsleistung zwölf Gigawatt. Dem Siemens-Mitbewerber ABB zufolge galten 2,6 Gigawatt über 1.500 Kilometer bei 525 Kilovolt als Stand der Technik. Für die deutsche Energiewende sind Technologien dieser Art ebenfalls nötig.
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