ProDanube fordert zugesagten Donautiefgang von bulgarischem Verkehrsminister ein

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Es ist nichts passiert. Deshalb ist es wieder soweit: Bei sommer- und herbstlichen Niederigwasser könnte die Fahrrinnentiefe der unteren Donau stellenweise auf unter 1,80 Meter sinken. Darauf wies der Wirtschaftsverband ProDanube International (PDI) am 23. Juni hin – und forderte seine Mitglieder auf, einen Brief an den bulgarischen Verkehrsminister zu unterschreiben. Der habe mehrere Zusagen zur Unterhaltung der Fahrrinne abgegeben.

Wie der Verband weiter mitteilte, hat Ivaylo Moskovski 2012 in Luxemburg, 2014 in Brüssel sowie 2016 in Rotterdam mit seinen Kollegen der anderen Donauanrainer mehrere Erklärungen unterzeichnet, die zur Erhaltung der Fahrrinnentiefe verpflichten. Ab 2011 hatten Untiefen die Schifffahrt im Grenzverlauf zwischen Rumänien und Bulgarien mehrfach eingeschränkt oder zum Erliegen gebracht. Die Folgen waren Verkehrsverlagerungen sowie deutliche Verluste für Schifffahrt und verladende Wirtschaft.

Mehrfach hatte der Verband ProDanube nach eigenen Angaben in den letzten Monaten auf die Notwendigkeit der routinemäßigen Fahrwegerhaltung hingewiesen. Die Messungen der bulgarischen Wasserstraßenbehörde im Februar förderten drei ab einer Durchflussmenge von 4.000 Kubikmeter pro Sekunde bestehende Engpässe ans Tageslicht: Sie befinden sich zwischen den Donaukilometern 569 bis 567 (Milka Insel), 457 und 455 (Brashlyan Insel) sowie 407 und 405 (Popina).

Navigationsminimum zugesagt

Da die Problemstellen hinreichend bekannt seien, werde PDI keine weiteren Entschuldigungen des 44-jährigen Ministers akzeptieren. Eine Ausschreibung der Ausbaggerarbeiten habe bislang nicht zu einem Vertrag geführt, monierte PDI.

„Der sichere und effizienter Transport von Passagieren und Waren auf einer Transeuropäischen Verkehrsachse könnte erneut unmöglich werden“, mahnten der PDI-Vorstandsvorsitzende Alexandru Capatu sowie Generalsekretär Manfred Seitz. Das Schreiben des Verbands an Minister Moskovski unterzeichneten 60 Unternehmen, darunter auch eine Handvoll deutscher und österreichischer Firmen.

Zur Kenntnis ging der Brief auch an die EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc, die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Cretu, sowie an Karla Peijs, EU-Koordinatorin der transeuropäischen Verkehrsachse Rhein-Donau. Sollte der Verband keine Reaktionen erhalten, wolle man vor Mitte Juli weitere Schritte einleiten.

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