Mehr als Tiefkühlware: Nordfrost baut Logistikzentrum im Hafen Wesel

Mehr als Tiefkühlware: Nordfrost baut Logistikzentrum im Hafen Wesel

Nordfrost will aufs Wasser. Dazu hat der Tiefkühllogistiker aus Schortens sein Anfang 2019 erworbenes Hafengrundstück in Wesel um vier auf neun Hektar erweitert. Wie Nordfrost am 4. September meldete, will das Unternehmen insgesamt 46 Millionen Euro am Niederrhein investieren, damit der operative Schiffsumschlag an einem eigenen Full-Service Container-Depot im Frühjahr 2021 beginnen kann. Die Inbetriebnahme des kompletten Logistikcenters mit 60 Arbeitsplätzen ist für den Jahresanfang 2023 vorgesehen.

Erste Baumaßnahmen zur Ertüchtigung der Kaianlage laufen bereits. Es soll eine Kranbahn für eine eigene Containerbrücke verlegt werden. Darüber hinaus sollen Projektverladungshallen, ein Tiefkühlhaus, über 100 Stromanschlüsse für temperaturgeführte Container (Reefer) sowie Lager für temperaturgeführte Ware und General Cargo entstehen. Eine Option erlaubt die Erweiterung des Logistikzentrums auf 16 Hektar.

„Unser Ziel in Wesel ist es, Logistik für alle Güter – bis hin zur Projektverladung – anzubieten und diesen Hafenstandort gleichzeitig als weitere Lebensmitteldrehscheibe aufzubauen, ganz analog zu unserer Entwicklung im Containerhafen Wilhelmshaven“, erklärten die Nordfrost-Geschäftsführer Falk und Britta Bartels zur Vertragsunterzeichnung mit DeltaPort-Geschäftsführer Andreas Stolte. Strategisch will das Unternehmen der deutschen Lebensmittelbranche bimodale Abwicklungsmöglichkeiten des wachsenden Handelsvolumens mit Drittländern bieten.

„Cool Corridor“

In Rotterdam etwa hat der Umschlag von Tiefkühl- und Frischeprodukten in den vergangenen drei Jahren um rund 18 Prozent zugenommen. Temperaturgeführte Container aus dem Seeschiff werden bisher meist in niederländischen Kühlzentren entladen, die Ware per Kühlkoffer-LKW weiter transportiert. Das soll künftig mit Bahn oder Binnenschiff bis an den Rand der Ballungszentren geschehen. „Unser Ziel ist es, die Lieferkette unter ökologischen Gesichtspunkten zu optimieren und den Warenfluss unter Nachhaltigkeitsaspekten umzugestalten“, erklärte Stolte das Konzept des „Cool Corridor“. Im Rahmen des EcoPort-813-Konzepts soll die Abwärme des Trimet-Aluminiumwerks bei der Energieversorgung unterstützen.

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