Zum Jahreswechsel hat die Erste Donau Dampfschifffahrtsgesellschaft mbH (EDDSG) den letzten 34 österreichischen Besatzungsmitgliedern gekündigt. Wie der Kurier am 9. Januar meldete, hat die Gesellschaft gleichzeitig ihren Betrieb eingestellt und alle Binnenschiffsaktivitäten innerhalb des Helogistics-Konzerns nach Ungarn verlagert.
1837 befuhr der DDSG-Dampfer „Maria Anna“ erstmalig die Strecke Wien-Linz. Vermutlich stand ein Österreicher am Steuer. 175 Jahre später gibt es laut den Berichten der Tageszeitung in der nun in Budapest beheimateten Cargo-Sparte der DDSG keine österreichischen Binnenschiffer mehr. Den Borddienst versehen zumeist Ukrainer. Deren Arbeitsbedingungen sowie die zypriotischen Seeschifffahrtsverträge seien illegal, zitiert der Kurier in einem Artikel vom 12. Dezember 2011 den Gewerkschafter Robert Hengster.
Die für die Donauschifffahrt zuständige Gewerkschaft Vida wolle nun neben den österreichischen auch die deutschen Behörden aufrütteln. Schließlich führen die Schiffe unter deutscher Flagge. Auch wolle Vida vor das Arbeitsgericht ziehen: Für den Verzicht auf durchschnittlich zehn Monatsgehälter wegen drohender Insolvenz habe das Unternehmen vor über einem Jahr einen Kündigungsverzicht bis Ende 2012 gegeben. Der neue ukrainische Eigentümer Konstyantin Zhevago habe sich nicht daran gehalten.
Neuorganisation
Laut Helogistics-Webseite ist nun die DDSG MAHART Kft. in Budapest für die operative Abwicklung aller Binnenschiffsaktivitäten zuständig. Die Einheiten werden demnach von der Helogistics Asset Leasing Kft. technisch betreut. Für Bunker- und Hafenaktivitäten in Wien sei die Ferrexpo Port Services GmbH zuständig.
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