Die Häfen Antwerpen und Rotterdam haben Ende der dritten Juliwoche ihre Umschlagszahlen für das erste Halbjahr 2013 bekannt gegeben. Während der Warenumschlag in Rotterdam gegenüber dem Vorjahreszeitraum abnahm, stieg er in Antwerpen leicht an. Dabei zeigten die einzelnen Sektoren zum Teil große Unterschiede.
Antwerpen | 1. Halbjahr 2013 | Rotterdam |
+2 % | Gesamtumschlag | -0,9 % |
+33,1 % | Flüssiges Massengut |
-3 % |
-31,6 % | Trockenmassengut | +7 % |
-3,7 % | Container Tonnage | -2 % |
-1,7 % | Container Volumen | +1 % |
-3,8 % | RoRo-Verkehr | +2 % |
-0,4 % | Stückgut | -4 % |
Flüssige Massengüter
Innerhalb des Flüssigmassengut-Sektors verzeichnete Rotterdam eine Abnahme des Rohöl-Umschlags um neun Prozent. Verantwortlich seien zwar auch Wartungsarbeiten in den Raffinerien, insbesondere aber die geringe Nachfrage, die auf die Nutzung von Vorräten und die Erwartung niedrigerer Preise zurückzuführen ist.
Auch der LNG-Import ging zurück, da nahezu das das gesamte Flüssiggas nach Asien transportiert wurde. Allerdings kurbelte der Heizöl-Export aus Russland in den Fernen Osten via Rotterdam den Umschlag von Mineralölprodukten um vier Prozent an. Andere flüssige Massengüter verzeichneten einen Zuwachs von einem Prozent.
In Antwerpen schnellte der Umschlag von flüssigem Massengut auf 29 Millionen Tonnen hoch, nachdem Gunvor eine überholte Raffinerie und ein Tankterminal wieder in Betrieb genommen hatte. Doch auch an anderen Terminals wuchs der Umschlag von Rohöl und Ölprodukten deutlich an, berichtet der Hafenbetreiber.
Trockene Massengüter
Positiv entwickelte sich in Rotterdam der Umschlag der aktuell günstigen Kohle mit 13 Prozent, Eisenerz und Schrott mit sechs Prozent, Agrarprodukte mit zwei Prozent und Sonstige mit einem Prozent. In Antwerpen dagegen gingen Trockenmassengüter dagegen auf 7,2 Millionen Tonnen zurück. Weil die Abnehmer derzeit nur ihre Lagerbestände zurückgefahren hätten, erwartet Antwerpen eine erneute Zunahme in den kommenden Monaten.
Container und Stückgut
Den Grund für den Rückgang der Container-Tonnage in Rotterdam sieht die Hafenbehörde in der anhaltenden Wirtschaftskrise. Mit minus sechs Prozent nahmen insbesondere die Feeder-Verkehre ab, da Verbindungen zu den baltischen Staaten in norddeutsche Häfen verlegt wurden. Ebenso steuerten die großen Containerschiffe mehr Häfen direkt an. Gleichzeitig beobachtet Antwerpen den Einsatz von größeren Containerschiffen – so will etwa Maersk ab Herbst seine 8.400-TEU-Schiffe im Antwerpen-Verkehr durch 13.000-TEU-Schiffe ersetzen.
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