Hafen Hamburg nimmt Barkasse „Hafenaufsicht“ in Betrieb

Hafen Hamburg nimmt Barkasse „Hafenaufsicht“ in Betrieb

Am 1. April hat die Hamburg Port Authority (HPA) ein neues Dienstfahrzeug für Aufsichts- und Inspektionsfahrten in Betrieb genommen. Wie die Behörde am gleichen Tag meldete, ersetzt die von Mitarbeiterin Annika Timmann getaufte „Hafenaufsicht“ die „Groden“. Das Boot kostete etwa eine Million Euro.

Der Neubau wurde im Hinblick auf die Umweltanforderungen vom Bundesumweltamt (UBA) begleitet. Er orientiert sich an den Kriterien des Blauen Engel für umweltfreundliches Schiffsdesign. Wie die HPA auf Anfrage von Bonapart mitteilte, konnte das 16,8 Meter lange und 4,6 Meter breite Fahrzeug jedoch nicht mit dem Umweltprädikat ausgezeichnet werden, da die „Hafenaufsicht“ kein eingetragenes Seeschiff ist.

Nicht alles, was umwelttechnisch machbar ist

Jedenfalls verfügt das bei der Barthel Werft im März 2014 auf Kiel gelegte Boot etwa über einen strömungsoptimierten Schiffsrumpf, eine wassergeschmierte Wellenanlage sowie einen Hilfsdiesel mit Rußpartikelfilter von Fischer-Panda. Die entstehende Motorabwärme wird für den Heizkreislauf genutzt. Auch die Schmierstoffe sollen nach Umweltkriterien beschafft werden.

Aus Platzgründen verfügt die Hauptmaschine jedoch nicht über einen Rußpartikelfilter. Auf die Frage, warum kein LNG-System oder eine Kraftstoff-Wasser-Emulsionseinspritzung (KWE) zum Einsatz kam, bemühte die HPA ein ganzes Spektrum an Argumenten, was auf ein typische Henne-Ei-Problem hinweist.

Es fehle an Vorschriften und Gesetzen, Einzelabnahmen seien relativ kosten- und zeitintensiv. Zudem seien etwa LNG-Motoren nicht in dieser Leistungsklasse verfügbar. Für die Kraftstoff-Wasser-Emulsionseinspritzung fehlten Referenzen und die nötige Freigabe der Motorenhersteller.

Erfahrungen von „kleiner Schwester“ eingeflossen

Die Besatzung besteht aus einem Schiffsführer. Der MAN-Diesel bringt das Fahrzeug auf eine Höchstgeschwindigkeit von 13 Knoten. „Unsere positiven Erfahrungen mit der ‚Hafenkapitän‘ sind bei der ‚Hafenaufsicht‘ mit eingeflossen“, sagte Hafenkapitän Jörg Pollmann. Die ebenfalls effizient und umweltschonend konzipierte „kleine Schwester“ ist bereits seit 2012 im Einsatz.

 

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