Alternative Kraftstoffe sind sauberer als Diesel. Doch welcher macht das Rennen in der Logistik? Der Duisburger Hafen jedenfalls setzt auf LNG. In einem Pilotprojekt soll eine mobile Tankanlage zunächst umgerüstete Reach-Stacker, Terminalzugmaschinen sowie LKW lokaler Speditionen mit verflüssigtem Erdgas (LNG) versorgen. Das teilten Duisport und RWE Supply & Trading am 4. Januar mit. Die Investitionen belaufen sich auf rund eine halbe Million Euro.
Langfristig soll ein ganzheitliches und nachhaltiges Logistikkonzept für die Beschaffung, Speicherung und Verteilung sowie Nutzung von LNG im Duisburger Hafen entwickelt und umgesetzt werden. Warum die Projektverantwortlichen dem bei minus 161 Grad Celsius verflüssigten Energieträger trotz Methanschlupfrisiko den Vorzug gegenüber Autogas (LPG) oder synthetischem GTL-Kraftstoff geben, beantwortete Duisport auf Nachfrage.
Der Vorteil von LNG gegenüber GTL liege in geringeren Kosten und besserer Verfügbarkeit, hieß es. Für GTL sind weltweit nur geringe Produktionskapazitäten vorhanden. Gegenüber LPG sei die globale Verfügbarkeit von LNG besser. Mag sein, dass dieser Aspekt auch in der Beratung ausländischer Häfen eine Rolle spielt. LNG besteht hauptsächlich aus Methan, während LPG als Nebenprodukt in Erdölraffinerien entsteht.
Ufernaher Standort ideal
Das erste Modul der mobilen LNG-Tankanlage jedenfalls soll im zweiten Halbjahr 2017 aufgebaut werden. Laut duisport befinden sich zwei Standorte in der engeren Auswahl, einer davon am Hafenkanal. Trimodale Erreichbarkeit ist ein gewichtiges Argument, denn in späteren Schritten sollen alle Verkehrsträger an dem Projekt teilnehmen. Dennoch könne die Anlage bei Bedarf schnell und unkompliziert versetzt werden. Wie teuer die Umrüstung der einzelnen Radfahrzeuge ist, könne vor Abschluss der mindestens einjährigen Testphase für jede Fahrzeuggattung nicht genau benannt werden.
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