Für die Flusskreuzfahrtbranche war 2013 das zweite schwierige Jahr in Folge. Dennoch blicken 20 von 30 befragten Unternehmen optimistisch in die Zukunft, so eine Studie des Deutschen Reiseverbands (DRV) und der IG RiverCruise. Am 5. März stellten die Verbände einige Ergebnisse in Berlin vor.
In Mitteleuropa führten das Hochwasser Ende Mai und die Schleusenwärterstreiks im Sommer zu massiven Reiseausfällen und Mehraufwendungen. Dennoch stiegen die Passagierzahlen weiter an – für hohe Zuwächse sorgten insbesondere die Touristen aus Übersee.
Deutsche buchen mehr Flusskreuzfahrten in Europa
Doch es gab auch 2,4 Prozent mehr deutsche Touristen auf den Flüssen Europas. „Gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2011 eine Zunahme von rund 0,7 Prozent“, unterstrich Helge Grammerstorf, Geschäftsführer der IG RiverCruise. Dafür zog es die Deutschen aufgrund der politischen Lage in Ägypten weniger stark an den Nil (-40 Prozent); das Gesamtpassagieraufkommen aus dem deutschen Quellmarkt ging somit um 6,9 Prozent auf 406.614 zurück.
Auch der Gesamterlös schrumpfte in diesem Markt um 38,7 Millionen Euro oder 8,5 Prozent auf 416,8 Millionen Euro. Zugleich sank der durchschnittliche Preis für eine Flusskreuzfahrt von 1.043 Euro auf 1.025 Euro, während die durchschnittliche Tagesrate von 139,50 Euro auf 141,96 Euro anstieg. Die durchschnittliche Reisedauer sank von 7,5 auf 7,2 Nächte.
Allerdings seien die Werte nur eingeschränkt vergleichbar, da in den Vorjahreszahlen An- und Abreisekosten zu den Start- und Zielhäfen teilweise enthalten waren, so die Verbände.
Wirtschaftsfaktor Flusskreuzfahrtbranche
Innerhalb Europas zeichnete der deutsche Quellmarkt für die meisten Flusskreuzfahrten verantwortlich, gefolgt von den USA und Kanada. Jedoch gaben amerikanische Reiseveranstalter und -Reedereien bereits mehr als die Hälfte der 39 für 2014 geplanten Neubauten mit einer Kapazität von 5.654 Betten in Auftrag.
Laut DRV und IG RiverCruise finden in Europa mehr als 850.000 Flusskreuzfahrten im Jahr statt. Die Branche sichert 9.700 Arbeitsplätze an Bord sowie 3.000 bei Reedereien an Land. Hinzu kommen circa 9.300 indirekt abhängige Arbeitsplätze bei Zulieferern und Serviceanbietern. Nicht zuletzt nahm die deutsche Flusskreuzfahrt im vergangenen Jahr 22 neue Schiffe mit einem Investitionsvolumen von ca. 500 Millionen Euro von europäischen Werften ab.
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