Deutschland kategorisiert Wasserstrassen. Die Folge: angeblich uninteressante Flüsse und Kanäle werden letztendlich abgehängt. Flandern macht genau das Gegenteil: Nutzer kleiner Wasserstraßen werden mit bis zu drei Euro pro Tonne gefördert. Die Antragsfrist wurde jetzt bis zum 30. Juni verlängert.
Lok-Kanal, Durme und Ijzer sind nur drei von insgesamt 19 flämischen Wasserstrassen, die nur Schiffe mit Abmessungen von maximal 55 x 7,55 Meter befahren können. Zu klein für die moderne Schifffahrt. Insgesamt fallen ca. 40 Prozent der flämischen Wasserstrassen in diese Kategorie. Anstatt diese Flüsse und Kanäle aber verfallen zu lassen, wie es Ziel der deutschen Infrastrukturpolitik zu sein scheint, geht die flämische Regionalverwaltung einen anderen Weg.
EU-Mittel gegen überlastete Straßen
Hilde Crevits, Ministerin für Mobilität, hatte das Förderprogramm im August 2013 aufgelegt. Daraus können belgische Verlader bis zu drei Euro pro Tonne oder Kubikmeter Transportkostenzuschuss erhalten, wenn sie diese kleinen Flüsse und Kanäle nutzen. Crevits argumentiert, dass dies vernünftiger sei, als diese Transporte auch noch auf die ohnehin völlig überlasteten Straßen zu lassen.
Schiffe, die auf Wasserstrassen dieser Kategorie fahren, sind teurer als die modernen und deutlich größeren Binnenschiffe. Diese Mehrkosten können auf Antrag der Verlader durch die Fördermittel kompensiert werden. Die aus dem europäischen de-minimis-Programm geförderten Mittel können bis zu 200.000 Euro in drei Jahren pro Antragsteller betragen. Das ist genug Geld für bis zu 66.000 Tonnen Transportgut.
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