Es knallt bei BLN – Koninklijke Schuttevaer

Bereits in den Flitterwochen hing der Haussegen des (glücklichen?) Verbände-Paares schief: Vier Wochen nach dem Start am 3. Februar trat der BLN-Vorsitzenden Piet Ijssel zurück. Inzwischen hat es zwischen Binnenvaart Logistiek Nederland (BLN) und Koninklijke Schuttevaer (KSV) richtig gekracht: Am 10. März legten die KSV-Vorsitzende Annemarie Jorritsma und ihr Stellvertreter Ype Dijkstra ebenfalls ihre Ämter nieder.

Wie Jorritsma und Dijkstra in einem gemeinsamen Pressestatement angaben, glauben sie nicht mehr an eine erfolgreiche Integration der Verbände. „Die in Jahrzehnten aufgebaute Identität von KSV zu schnell und forciert aufzugeben, bevor sich BLN bewiesen hat, halten wir für grundlegend falsch. Wir werfen alte Schuhe weg, bevor wir neue haben“, schreiben Jorritsma und Dijkstra.

„Bindende Kraft fehlt“

Beide vermissen – wie auch der zurückgetretene BLN-Vorsitzende Piet Ijssels – die „bindende Kraft“, welche die beiden Organisationen zusammenführen kann. Das Auftreten des neuen BLN-Vorstandes habe das Vertrauen in eine gute gemeinsame Zukunft schrumpfen lassen.

Am 1. März hatten sich die 28 Vorsitzenden der regionalen KSV-Abteilungen ohne die unerwünschten Jorritsma aund Dijkstra versammelt, um über eine schnellere und stärkere Integration der KSV in BLN zu diskutieren. Dies steht aber im klaren Widerspruch zum 2012 gefassten Beschluss der Generalversammlung der KSV, zunächst nur eine Assoziation mit der BLN anzustreben. Erst wenn sich die BLN bewiesen habe, sollte dann über weitere Schritte entschieden werden.

Strömungsgeschwindigkeiten

Das ist einigen in der KSV aber wohl zu langsam und zu zaghaft. Sie wollen eine schnellere, bessere und deutlichere Integration der KSV in BLN. Auf die Frage, wie und wann das aber genau geschehen soll, gibt es aber keine konkreten Antworten. Wie Insider berichten, werden die Bewahrer der KSV-Identität schnell abgekanzelt. Die 1863 gegründete Koninklijke Schuttevaer steht womöglich vor einer sehr ernsten Zerreißprobe.

Lesen Sie zum Thema auch einen ausführlichen Bericht in der kommenden Ausgabe von SCHIFFAHRT HAFEN BAHN UND TECHNIK.