Besser als das Vorkrisenjahr 2008 hat der Ennshafen das Jahr 2010 abgeschlossen. Die aktuelle Umschlagsbilanz zeichne den Donauhafen als exportstärksten Hafen Österreichs aus, meldeten die Betreiber am 24. Januar. Bis 2014 will die Ennshafen OÖ GmbH den wasserseitigen Umschlag um weitere 50 Prozent steigern.
Seit Anfang 2010 hat der Ennshafen gemeinsam mit TFG Transfracht regelmäßige Linienverkehre auf der Schiene nach Hamburg und Bremerhaven etabliert. So verbuchte der Containerterminal schon Ende August ein Wachstum von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Als Mitte September die Reederei MSC ein Containerdepot am Standort eröffnete und BMW Steyr seit Oktober das gesamte Überseegeschäft über den Ennshafen abwickelte, war der Boom perfekt: Zum Jahresende lag der Gesamtumschlag mit 225.561 TEU um 42 Prozent über dem Wert von 2009. Ein Ergebnis, das selbst das Vorkrisenjahr 2008 noch um 18 Prozent übersteigt.
Ebenso deutlich fiel das Wachstum von bahn- und wasserseitigem Umschlag aus: Waren 2008 noch 539.617 Tonnen und 2009 nur 531.850 Tonnen über die Kaikante gegangen, zählten die Oberösterreicher im vergangenen Jahr 663.013 Tonnen. Ein Zuwachs von 23 beziehungsweise 25 Prozent, der besonders von Agrargütern, Futtermitteln, Stahl, Eisen, Salz und Stein, aber auch von höherwertigen Gütern aus dem Bereich Industrieanlagen und Maschinen getragen wurde. Bahnseitig erzielte der Ennshafen im vergangenen Jahr einen Gesamtumschlag von 2,8 Millionen Tonnen. Mit dieser Steigerung um 47 Prozent schaffte es der Ennshafen unter die ersten drei Anschlussbahnen Österreichs.
Ehrgeizige Pläne
Bis 2014 will das Team um Geschäftsführer Christian Steindl den wasserseitigen Umschlag um 50 Prozent und den Containerumschlag um 30 Prozent steigern. Dazu sollen auch Containerliniendienste Richtung Südosteuropa auf der Donau aufgebaut werden. Eine Pilotstudie für die Linienverbindung mit dem rumänischen Partner-Hafen Galati ist bereits geplant. In Ennshafen sind noch im Jahr 2011 bis zu 3,3 Millionen Euro für die Aufstockung des Bürogebäudes am Containerterminal sowie für den Ausbau der Lagerkapazitäten und IT-Services vorgesehen.
Die Bauarbeiten zum neuen Kai 21 befinden sich in der Endphase und werden im April fertig gestellt, kündigte Steindl an. Das Containerterminal arbeite unter der Woche bereits im 24-Stunden-Betrieb. Auch mit der Einführung von CO2-Zertifikaten im Transportwesen werde die Donau in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen, ist Steindl überzeugt. Aufsichtsratsvorsitzender Gottfried Kneifel will den Güterverkehr auf der Donau bis 2020 um 20 Prozent gegenüber 2010 gesteigert sehen. Mit dem Engagement des Ennshafens und der aktiven Mitwirkung bei der Umsetzung der EU-Donauraumstrategie sieht man sich auf einem guten Weg.
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