Die European Barge Union (EBU) hat in ihrer Verwaltungsratssitzung am 7. April Didier Leandri, Vertreter des französischen Mitgliedverbandes CAF, zum neuen Präsidenten gewählt. Dr. Gunther Jaegers übernahm als BDB-Vertreter die Vize-Präsidentschaft, wie der Verband am 8. April mitteilte.
In seiner Eröffnungsrede hob Leandri das Potenzial der Binnenschifffahrt bei der Umsetzung der europäischen Verkehrspolitik hervor. Die EBU begrüßte zwar die neue EU-Politik und insbesondere NAIADES II als Förderrahmen für die Binnenschifffahrt. Der Verband kritisiert aber den Mangel an konkreter finanzieller Unterstützung. Im Rahmen von NAIADES II soll unter anderem die Umweltfreundlicheit der Flotte verbessert werden. Dazu wird derzeit die Richtlinie 97/68 für nicht straßengebundene Arbeitsmaschinen überarbeitet.
Realistische Ziele setzen
Die EBU mahnte zur Ausgewogenheit zwischen Umweltschutz und technischer-wirtschaftlicher Durchführbarkeit. Der Sektor strebe danach, den NOx- und PM Emissionsstandard zu verringern. Eine neue Emissionsrichtlinie müsse aber auf realistisch sein und faire Wettbewerbsbedingungen garantieren.
Leandri warnte vor überambitionierten Emissionsgrenzwerten. Isolierte Grenzwerte für Binnenschiffsmotoren seien kontraproduktiv. Besser wäre der Anschluss an die Standards größerer Märkte. Leandri verwies dabei auf US EPA und IMO Standard. Auch einen EURO VI Standard für Binnenschiffsmotoren lehnt die EBU ab. Nur globale Standards für neue Binnenschiffsmotoren garantierten eine beträchtliche Reduktion der Luftverschmutzung und die Verfügbarkeit der Motoren zu akzeptablen Preisen.
Voraussetzungen schaffen
Der Marktanteil der Binnenschifffahrt am Gütertransport soll deutlich steigen. Dabei spielt das TEN-V Konzept mit seinen neun Kernkorridoren eine wesentliche Rolle. Das Kernnetz soll dazu beitragen, Engpässe zu beseitigen, Infrastruktur zu verbessern und grenzüberschreitende Transporte zu vereinfachen.
Für die Integration der Binnenschifffahrt in das neue TEN-T Konzept gibt es aus Sicht der EBU klare Vorausetzungen:
- Garantierte Qualität der Wasserstraßen und damit Zuverlässigkeit gegenüber der verladenden Wirtschaft,
- Entwicklung einer Infrastruktur für alternative Brennstoffe
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