Anfang Mai hat die gemeinsame deutsch-französische Dienststelle der Wasserschutzpolizei in Kehl den Probebetrieb aufgenommen. Das bestätigte die Polizeidirektion Offenburg gegenüber Bonapart am 17. Mai. Der offizielle Einzug ist für Ende 2011 geplant. Zwischen Basel und der Schleuse Iffezheim verfügt die gemeinsame Dienststelle über drei französische und zwei deutsche große Streifenboote.
Der knapp einjährige Probebetrieb soll beidseitig des Stroms in Kehl-Straßburg, Breisach-Vogelgrun und in Gambsheim stattfinden. Der Posten in Gambsheim ist die erste deutsche Polizeidienststelle im französischen Nachbarland. „Seit Jahren läuft die enge Zusammenarbeit der deutschen und französichen Polizeien auf beiden Seiten des Ortenauer Rheinabschnitt bestens“, so der Leiter der Polizeidirektion Reinhard Renter. „Mit der gemeinsamen Organisationsform wird die Arbeit im Grenzgebiet noch optimiert.“ Durch die Zusammenlegung sollen die Präsenzzeiten auf dem Rhein erhöht, sowie strategische und taktische Vorteile erzielt werden.
Enge Zusammenarbeit
Zum Dienstplan der 54 Wasserschutzpolizisten und Polizistinnen aus Deutschland und Frankreich gehören gemeinsame Streifen in den grenznahen Revieren, die Überwachung und Kontrolle der Schifffahrt, die Bearbeitung von Unfällen auf den Wasserstraßen, Taucheinsätze sowie die Präsenz bei Messen und öffentlichen Veranstaltungen. Die gemeinsame Leitung haben der Erste Polizeihauptkommissar Peter Schulze von der Wasserschutzpolizeistation Kehl und Capitaine Nicolas Künkel von der Compagnie Fluviale. Die Arbeitssprachen werden deutsch und französisch sein. Pünktlich zu Beginn kam es gleich zum ersten gemeinsamen Einsatz auf der bestreikten Schleuse Gambsheim.
Kurze Vorbereitung
Beim deutsch-französischen Ministerratstreffen im Februar 2010 in Paris hatten sich die beiden Länder auf die Schaffung einer operativen deutsch-französischen Wasserschutzpolizei auf dem Rhein geeinigt. Ihr Zuständigkeitsgebiet umfasst rund 160 Rheinkilometer zwischen Weil/Hüningen und Iffezheim.
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