Felix Schmidt ist Luxemburgs erster Binnenschiffer-Azubi. Zum 1. September begann er seine Ausbildung bei der Imperial Shipping GmbH, wie das Unternehmen am 2. Oktober mitteilte. Die Ausbildung wolle man jedoch nicht aus anderen Ländern verlagern.
Der Meldung zufolge war der Lehrberuf Binnenschiffer bis zum 14. Juli nicht in das „Réglement Grand-Ducale“ eingetragen. Rainer Tadsen, Geschäftsführer des in Wasserbillig ansässigen Imperial-Tochterunternehmens, Gilles Estgen, Leiter des Lycee technique Joseph Bech in Grevenmacher, und Andy Leonard von der Luxembourg School of Commerce hatten sich für den Eintrag stark gemacht.
„Vor dem Hintergrund eines drohenden Fachkräftemangels geht es uns darum, luxemburgische Jugendliche zu erreichen und für den Ausbildungsberuf Binnenschiffer zu begeistern“, erklärte Tadsen gegenüber Bonapart. „Es geht uns nicht darum, die Ausbildung aus anderen Ländern abzuziehen.“ Mit 15,5 Prozent war die Jugendarbeitslosigkeit in Luxemburg im August laut statista.com höher als etwa in Deutschland (7,6 Prozent); aber noch unter dem EU-Durchschnitt von 21,6 Prozent.
Gleiche Inhalte – weniger Vergütung
Schmidt hatte die Reederei im November 2013 auf dem Logistik-Tag im Hafen Mertert kennen gelernt und anschließend ein Praktikum absolviert. Wie seine Kollegen aus Deutschland und der Schweiz wird Schmidt den theoretischen Teil seiner Ausbildung im Blockunterricht am Schiffer-Berufskolleg und auf dem Schulschiff „Rhein“ in Duisburg ableisten. Ausbildungsinhalte und Prüfungsordnung sollen sich nicht unterscheiden.
Im benachbarten Herzogtum beträgt die Brutto-Ausbildungsvergütung für Binnenschiffer laut Auskunft 630 Euro im ersten, 735 Euro im zweiten und 998 Euro im dritten Lehrjahr. Das ist weniger als in Deutschland, wo die Staffelung laut ausbildung.de bei 863 Euro anfängt und im dritten Jahr bei 1.115 Euro aufhört. Gleichzeitig greift auch Luxemburg Ausbildungsbetrieben aus der Branche finanziell unter die Arme. Aufgrund geringerer Lohnnebenkosten beschäftigen manche Reeder ihr Bordpersonal bereits seit einigen Jahren bei luxemburgischen Tochterfirmen.
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