Das Internetportal Bargelink.com hat am 5. März Geburtstag gefeiert. Vor zehn Jahren startete der erste und einzige funktionierende Internetmarktplatz für die europäische Binnenschifffahrt in Rotterdam.
„Bei unserem Start waren die Kommentare eindeutig: ‚Das wird nie was‘ – ‚überflüssig‘ – ‚völliger Unsinn‘ und ‚zum Scheitern verurteilt‘. Wenn es nach den Kritikern gegangen wäre, hätte Bargelink höchstens ein paar Wochen gehabt“, resümiert Bargelink-Geschäftsführer Axel Götze-Rohen. Nach dem Motto „Totgesagte leben länger“ ist die Bargelink GmbH aber putzmunter und erfolgreich. „Dass das Unternehmen seit mittlerweile vielen Jahren schwarze Zahlen schreibt, ist natürlich gut. Viel wichtiger ist aber, dass das System inzwischen eine feste und kaum noch weg zu denkende Größe in der europäischen Binnenschifffahrt ist“, konstatiert Götze-Rohen.
Inzwischen nutzen 2.086 Unternehmen Bargelink, um das passende Schiff oder die beste Ladung zu finden. In der Schiffsdatenbank des Marktplatzes stehen aktuell 1.866 Schiffe mit einer Gesamttransportkapazität von 3,373 Millionen Tonnen. Davon melden monatlich bis zu 1.200 ihre Einsatzbereitschaft auf fast allen Wasserstrassen in Europa.
Die Kundenliste des Xantener Unternehmens ließt sich wie das who-is-who Branche. „Es gibt kein halbwegs nennenswerte Unternehmen, dass nicht bei uns registriert ist. Und fast täglich kommen neue dazu. Inzwischen haben alle Akteure – egal ob Partikulier, Befrachter, Reederei oder Verlader – den Nutzen von Bargelink erkannt,“ stellt Götze-Rohen fest.
Spenden statt Party
Zum Jubiläum gab es aber keine große Party oder Kundenaktion. „Bei unserem riesigen Kundenkreis hätte ein Fest den Rahmen natürlich gesprengt. Wir haben uns darum etwas anderes einfallen lassen“, erklärt Götze-Rohen. Für den 48-jährigen ist Ausbildung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft der Branche. „Wir werden darum dem Duisburger Schulschiff RHEIN und dem Rotterdamer „Scheepvaart- en Transportcollege“ (STC) jeweils 1.000 Euro spenden. Lothar Barth, Kapitän des Schulschiff Rhein will das Geld in die Ausrüstung des Schiffes mit einem Hotspot investieren, um den Schülern einen drahtlosen Internetzugang bieten zu können. Das STC wird mit dem Zuschuss die jährliche Studienreise der angehenden Binnenschifffer finanzieren.
„Bargelink.com ist der Beweis, dass die Binnenschifffahrt nicht nur ein Traditionsgewerbe, sondern eine Zukunftsbranche ist. Wenn jetzt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben behauptet, Bahntransporte könnten nicht kurzfristig auf die Binnenschifffahrt verlagert werden, hat er offensichtlich ein recht antiquiertes Bild der Branche“, kommentiert Götze-Rohen die aktuelle Lage im Schienengüterverkehr angesichts des Lokführer-Streiks. „Ich lade alle Verlader ein, einen kurzen Blick auf unseren Bargelink-Kapazitätsindex zu werfen. Allein für die nächsten 14 Tage haben sich bei Bargelink über 500 Schiffe mit einer Transportkapazität von 1 Millionen Tonnen einsatzbereit gemeldet.“
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