Nordrhein-Westfalen will den Aufbau des „Versuchs- und Leitungszentrums Autonome Binnenschiffe“ in Duisburg mit 1,5 Millionen Euro fördern. Wie das Landesverkehrsministerium am 14. November meldete, wird das Duisburger Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST) das Zentrum gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen sowie der RWTH Aachen aufbauen.
Bereits 2021 sollen Testfahrten auf dem Endstück des Dortmund-Ems-Kanals vor dem Hafen Dortmund durchgeführt werden. Kernstück soll jedoch ein Simulator werden, mit dem Automatisierungsfunktionen, ferngesteuerte Binnenschiffe und Überwachungs- und Notfalleingriffe bei autonom fahrenden Schiffen erprobt werden können. Die Forscher setzen auf die Entwicklung von Assistenzsystemen und Systemen zum automatisierten und perspektivisch zum autonomen Fahren. Damit könne das nautische Personal entlastet, das Problem des Fachkräftemangels entschärft und die Sicherheit und Effizienz der Binnenschifffahrt erhöht werden.
Beteiligt sind die Institute für „Schiffstechnik, Meerestechnik & Transportsysteme“ und „Mechatronik“ in Duisburg beziehungsweise Essen sowie das „Institut für Regelungstechnik“ in Aachen. Zusätzliche Fördermittel sollen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) kommen.
Automatisierung und Antrieb
„Gerade am Logistikstandort Nordrhein-Westfalen müssen wir die freien Kapazitäten auf den Wasserwegen nutzen. Dafür werden hier innovative Technologien entwickelt und auch die Chancen der Digitalisierung und Automatisierung genutzt“, sagte Landesverkehrsstaatssekretär Hendrik Schulte am Rande einer Fachtagung der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft. Rupert Henn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DST, brachte auch den Elektroantrieb ins Spiel: „Nordrhein-Westfalen bildet eine ideale Modellregion, um die Chancen autonom fahrender Binnenschiffe mit Elektroantrieb zu testen.“
Ein Pilotprojekt auf Bundesebene mit dem Namen LAESSI (Leit- und Assistenzsysteme zur Erhöhung der Sicherheit der Schifffahrt auf Inlandwasserstraßen) war Anfang 2018 zu Ende gegangen.
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