Ein unter deutscher Flagge fahrender Schubverband mit polnischer Besatzung ist am 14. April beim Verholen mit einer Kaimauer in Schlutup bei Lübeck kollidiert. Wie die Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein meldet, waren Steuermann und Schiffsführer erheblich angetrunken.
Ursprünglich sollte das Schubschiff SCH 2434 mit zwei Leichtern lediglich um zehn Meter an der Kaimauer vor einem Getreidesilo verholen. Beim Vorausfahren geriet das Heck zu weit von der Kaimauer ab, so dass der Steuermann mehrere Manöver fuhr, um den Schubverband wieder an die Kaimauer zu fahren. Gegen 15.25 Uhr kollidierte das Schiff zunächst mit einer grünen Fahrwassertonne, anschließend prallte das Heck gegen eine Spundwand. Danach gab der 33-Jährige voll voraus, der vordere Schubleichter kollidierte backbordseitig mit einem an der Pier befindlichen Dalben. Der Aufprall beschädigte die Kaianlage erheblich.
Manöver angeblich verschlafen
Als die Wasserschutzpolizei am Unfallort eintraf, lief die Maschine noch eingekuppelt auf „Voraus“, obwohl keine Person mehr am Fahrstand war. Lediglich ein Matrose war damit beschäftigt, den Schubleichter mit Leinen wieder an der Kaimauer fest zu machen. Weitere Ermittlungen an Bord ergaben, dass der Steuermann und der 54-jährige Schiffsführer stark angetrunken waren. Ein Atemalkoholtest beim Schiffsführer ergab einen Wert von über 2,4 Promille. Er gab an, während des ganzen Manövers geschlafen zu haben.
Der Steuermann lehnte einen Atemalkoholtest ab. Von beiden Verantwortlichen wurde eine Blutprobe genommen. Gegen sie läuft jetzt ein Strafverfahren wegen Trunkenheit und Gefährdung des Schiffsverkehrs. Das Schiff erhielt ein vorläufiges Auslaufverbot und muss vor der Weiterfahrt von der Schiffsuntersuchungskommission Mainz untersucht werden.
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