Nur wenn jährlich etwa 20 Einhüllentanker aus dem Markt ausscheiden und sich die Doppelhüllen-Neubaurate um etwa 40 Einheiten pro Jahr verringert, lässt sich die aktuelle Überkapazität senken. Das geht aus der ZKR-Marktbeobachtung 1-2012 hervor, die die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt am 19. Juli veröffentlicht hat. Neben der Tankschifffahrt wurde auch die Wettbewerbssituation mit der Bahn und den Schifffahrtsmarkt auf der Donau untersucht.
Die Lage in der Tankschifffahrt ist heikel: Solange Einhüllentanker nahezu vollzählig bis 2017 beziehungsweise 2018 operieren, oder die Doppelhüllen-Neubaurate nur mäßig um etwa 20 Einheiten pro Jahr sinkt, könne die Branche in eine bedrohliche Schieflage geraten. Dies ergab die Auswertung von vier Tankschifffahrts-Szenarien der ZKR-Marktforscher, die alle von einer weitestgehend stabilen Nachfrage ausgehen.
In drei von vier Szenarien kam es demnach zur Erhaltung oder sogar zum Anstieg der Überkapazität. Lediglich die Kombination aus massivem Rückgang der Bautätigkeit aufgrund pessimistischeren Konjunkturannahmen und dem Ausscheiden von Einhüllenschiffen in nennenswertem Umfang führte zu einer Stabilisierung von Marktsituation und Frachtraten.
Schiene profitiert von Niedrigwasser
Kritisch wird auch der mögliche Verlust der Preisführerschaft der Binnenschifffahrt gesehen. Angesichts die stärker werdenden Schienenkonkurrenz, die insbesondere bei Niedrigwasserperioden von Verkehrsverlagerungen profitiert, könnte dem Gewerbe dauerhaft schaden.
Auch würde die Zuverlässigkeit und damit die Akzeptanz des nassen Verkehrsträgers bei Niedrigwasser abnehmen. Um das zu verhindern, müsste sich die Binnenschifffahrt intensiver mit dem Thema Ko-Modalität auseinandersetzen.
Den vollständigen Bericht zum Download finden Sie unten.
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