Der Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) hat am 1. Oktober die wesentlichen Kennzahlen des Verkehrsträgers Binnenschifffahrt des letzten Jahres vorgestellt. Diese werden der aktuellen Ausgabe seines statistischen Faltblatts „Daten und Fakten“zusammengefasst.
Danach wurden im Jahr 2011 insgesamt 222 Millionen Tonnen Güter auf deutschen Binnenwasserstraßen transportiert. Die Güterbeförderung sank damit gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent. Als Ursachen nennt der Verband die Vollsperrung des Rheins in Folge der Waldhof-Havarie sowie Niedrigwasserstände in Frühjahr und Herbst. Während die innerdeutschen Gütertransporte mit dem Schiff leicht zunahmen, sanken die Mengen in besonderem Maß beim Durchgangsverkehr (-16,5 Prozent).
Die traditionell starken Massengütersegmente wie Kohle, Erze, Steine, Erde oder Sand sowie die Kokerei- und Mineralölerzeugnisse machen gemeinsam mit den chemischen Erzeugnissen rund 70 Prozent des Gesamtverkehrsanteils in der Binnenschifffahrt aus. In diesen Segmenten gab es gegenüber dem Vorjahr nur geringe Mengenrückgänge.
Der Containerverkehr blieb 2011 mit 2,2 Millionen TEU gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant. Das Rheingebiet (187,4 Mio. Tonnen Güter) und das westdeutsche Kanalgebiet (39,3 Mio. Tonnen Güter) stellen die aufkommensstärksten Regionen dar. Hohe Gütermengen waren im Jahr 2011 zudem im Gebiet des Mittellandkanals (21,3 Mio. Tonnen), auf dem Main (15,5 Mio. Tonnen), auf der Mosel (12,7 Mio. Tonnen) und im Elbegebiet (16,4 Mio. Tonnen, darunter 9,2 Mio. Tonnen auf dem Elbe-Seitenkanal) zu verzeichnen.
Die Stärke der deutschen Binnenflotte blieb nahezu konstant: Im deutschen Schiffsregister wurden zum 31. Dezember 2011 insgesamt 2.225 Schiffe für den Transport von trockenen und flüssigen Gütern geführt. Hinzu kommen 94 Bunkerboote sowie 419 Schlepper und Schubboote. Nach den Niederlanden verfügt Deutschland damit über die zweitgrößte Flotte in Europa.
In der Fahrgastschifffahrt wurden 1.039 Schiffe geführt: 985 Tagesausflugs- und 54 Fahrgastkabinenschiffe. Deutschland ist damit wie im Vorjahr „Europameister“ im Bereich der „weißen Flotte“. Erneut deutlich reduziert hat sich die Anzahl der Unternehmen der gewerblichen Binnenschifffahrt. Zum Erhebungszeitpunkt 30. Juni 2010 waren 970 deutsche Unternehmen in der Binnenschifffahrt tätig (2009: 1.023). Diese Unternehmen erzielten im Jahr 2010 Umsatzerlöse in Höhe von 1,32 Mrd. Euro (2009: 1,27 Mrd. Euro). Die Zahl der Beschäftigten sank 2011 gegenüber dem Vorjahr von 7.470 auf 7.292.
Das Faltblatt steht unter www.binnenschiff.de (Rubrik „Presse“) im pdf-Format zum Download bereit.
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