Wenn Hightec-Ruderhäuser das Kräftemessen mit Betonbauten verlieren, entstehen regelmäßig Personen- und Sachschäden. Um das Gefahrenpotenzial von Brückenanfahrungen zu reduzieren, hat Alphatron auf der Messe Construction & Shipping Industry in Gorinchem am 28. Mai das bordgestützte Warnsystem Alphaheight vorgestellt.
Eine anderthalbjährige Testphase auf dem VT-Tankmotorschiff „Veendam“ ist bereits abgeschlossen. In dieser Zeit hat das gemeinsam mit der VT-Group entwickelte System etliche Modifikationen erfahren. „Mit verschiedenen anderen Sensoren bis hin zum Laser sind wir immer auf einem toten Gleis gelandet“, berichtete Peter van Veen, bei Alphatron zuständig für die Binnenschifffahrt. „Der Radarsensor dagegen hat rund 95 Prozent aller Brücken erkannt – auch bei Regen.“
Funktionsweise
Montiert auf dem Vorschiff, misst der Radarsensor den vertikalen Abstand zu Objekten über dem Schiff. Anhand dieses Werts, der aktuellen Höhe des Ruderhauses und optional auch anhand des Tiefgangs ermittelt eine Software, ob die Brücke sicher passierbar ist. Ist dies nicht der Fall, ertönt ein Warnsignal. Kombiniert mit einem Alphatron MFC-Anzeigemodul ist auch eine graphische Darstellung möglich. Anders als etwa ein Bremsassistent im Auto greift der Brückensensor nicht ein.
Problem auf dem Radarschirm
Einen konkrete Preisspanne wollte van Veen nicht benennen. Die Kosten hingen aber von dem Vorhandensein anderer Systeme zur Messung der Ruderhaus-Höhe oder optional des Tiefgangs ab.
Bislang hatte noch niemand eine Entwicklung mit gleichem Zweck zur Marktreife gebracht. Derzeit läuft in Deutschland jedoch eine Machbarkeitsstudie zur technischen Vermeidung von Brückenanfahrungen. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung warnt bereits seit Jahren mit einer Informationskampagne vor der „verkannten Gefahr“.
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