VBW: Landstrom-Leitfaden soll Akzeptanz erhöhen

  • Von Christian Grohmann
  • 23.10.2014
  • Technik
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VBW: Landstrom-Leitfaden soll Akzeptanz erhöhen

Landstrom ist prinzipiell eine gute Sache: Weniger Lärm, weniger Emissionen vor Ort. Doch ein fehlender europäischer Standard raubt den Schiffsbesatzungen immer wieder Zeit und Nerven. Der Verein für europäische Binnenschiffahrt und Wasserstraßen (VBW) will die Akzeptanz der Stromkästen verbessern und hat am 22. Oktober Analysen und Empfehlungen zur Nutzung von Landstrom in der Binnenschifffahrt herausgegeben.

Während hier ein Schlüssel für den Kasten geholt und die Tagespauschale bar beim Pförtner bezahlt werden muss, ist dort der Erwerb einer Magnetkarte mit aufgeladenem Guthaben erforderlich. Hier stehen 32 Ampere zur Verfügung, dort sind es 63. Oder auch nur einmal 16. „Für moderne Schiffe sind schon 32 Ampere knapp“, weiß VBW-Geschäftsführer Marcel Lohbeck.

Doppelnutzung theoretisch möglich

Deshalb plädiert der VBW für einen standardisierten Anschluss mit 63 Ampere bei 400 Volt. Dabei soll der fünfpolige CEE-Stecker wie auch ein leicht zu bedienendes, bargeldloses Bezahlsystem zum Einsatz kommen. Es wird überlegt, ob die Stromtankstellen nicht auch Elektroautos zur Verfügung stehen sollen. Das könnte auch für die Verwaltung interessant sein, wenn die Fahrzeugflotte teilelektrifiziert wird.

Die nun vorliegenden Ergebnisse stammen aus der Arbeitsgruppe, die der VBW-Fachausschuss Binnenwasserstraßen und Häfen Anfang 2013 gebildet hat. Den kompletten Abschlussbericht hat der VBW zum Download bereitgestellt. „Der Bericht ist eine hervorragende Orientierung für Häfen, Kommunen und Verwaltungen, die sich mit Landstrominfrastruktur befassen“, erklärte Michael Heinz, Leiter der GDWS-Außenstelle West und Vorsitzender des Fachausschusses.

Weitere Erkenntnisse

Zusätzlich zeigt die Publikation eine Übersicht der verschiedenen Landstromsysteme in Europa sowie deren regionale Verbreitung. Allerdings stellt die Arbeitsgruppe fest, dass der konventionelle Energiemix aus der Steckdose derzeit höchstens geringfügige ökologische Vorteile gegenüber der Erzeugung mit dem Jockel hat. Bei zunehmendem Einsatz regenerativer Energiequellen dürfte sich das jedoch ändern.

Weil die Einrichtung eines flächendeckenden Landstromtankstellen-Netzes hohe Investitionskosten nach sich zieht, geht die Arbeitsgruppe davon aus, dass sich eine Realisierung nur mit flankierenden Maßnahmen der öffentlichen Hand darstellen lässt.

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