Standpunkt: Donau verliert den Wahlkampf

Standpunkt: Donau verliert den Wahlkampf

Wenn Wahlen vor der Tür stehen, setzt bei Politikern naturgemäß und konsequent die linke Gehirnhälfte aus. Diese ist unter anderem verantwortlich für Logik, Analyse und Details. Kurz: für das Denken. Die Führungsspitze der bayerischen CSU hat sich am 13. Januar für die teure, wirkungslose, aber dennoch massiv in die Ökologie eingreifende Variante A des Donauausbaus entschieden. 

Der Kampf konnte mit Sachargumenten, Vernunft und Fakten nicht gewonnen werden. Denn wenn niedliche kleine Mädchen Landesvater Seehofer anflehen, die schöne Donau nicht zu zerstören, werden Fakten unwichtig. Vor allem, wenn eine Landtagswahl gewonnen werden muss. Und sein Parteifreund Peter Ramsauer wird natürlich auch einknicken und die Variante A als schönen oder sinnvollen Kompromiss loben.

Dass es nebenbei für Variante A kein Geld von der EU gibt, wird den bayerischen Wählern natürlich nicht auf die Nase gebunden. Wenn Wahlen gewonnen werden müssen, dürfen ein paar dutzend verschenkte EU-Millonen keine Rolle spielen.

Wirtschaft und Verbände haben ihr Klagelied über die Fehlentscheidung schon angestimmt. Das war zu erwarten, bringen wird es aber nichts. Zu lange haben die Befürworter eines vernünftigen und sachgerechten Ausbaus in der Variante C 2,80 den Ausbaugegnern das Feld und die Deutungshoheit überlassen.

Nüchtern vorgebrachte Fakten mögen korrekt sein, wirkungsvoll sind sie aber nicht. Vor allem nicht bei Politikern, denen das Denken offensichtlich mehr Kopfschmerzen bereitet, als der Biergenuss bei Wahlkampfveranstaltungen. Prost!

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