„Schmutzige Schifffahrt – Billiger Transport auf Kosten der Gesundheit“ lautet der Titel eines Fernsehbeitrages von ZDFzoom vom 14. Mai. Der Tenor des Beitrages: (Binnen-)Schiffe sind Dreckschleudern, die mit ihren Abgasen Menschen in den frühen Tod schicken. Jetzt hat der Bundesverband der deutschen Binnenschifffahrt (BDB) widersprochen.
In einem Schreiben an die ZDFzoom-Redaktion geht BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen auf das Negativbild ein, das der Beitrag für die Schifffahrt zeichnet. Anders als im Beitrag dargestellt, seien Abgasnachbehandlungssysteme wie Katalysatoren und Filter noch nicht serienreif. Die Ergebnisse einer Studie des BMVI waren zum Beispiel gar nicht erwähnt worden, obwohl diese leicht zu recherchieren gewesen wären.
Schwanen geht auch auf die im Beitrag gezeigte Feinstaubmessung am Ruhrorter Hafenmund ein. Die Messung fand direkt an einer der am stärksten befahrenen Straßen im Ruhrorter Hafen statt. Was immer gemessen wurde – der erhöhte Feinstaubwert könne unmöglich von der vorbeifahrenden Schifffahrt allein stammen. Vergessen dürfe man auch nicht, dass es noch gar kein normiertes Messverfahren gebe, mit dem Schiffsemmissionen unverfälscht ermittelt werden können.
Schwanen äußert die Vermutung, dass den Reportern diese Fakten wohl nicht in den gewünschten Tenor des Beitrags gepasst hätten. Auch habe die Redaktion darauf verzichtet, den BDB in die Recherche mit einzubeziehen. Auf innermotorische und nachrüstbare Technologien zur Schadstoffminderung oder auf die Entwicklung von LNG in der Binnenschifffahrt gehen weder Schwanen noch der Fernsehbeitrag selbst ein.
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