Die Börsenversammlung der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort hat am 27. November den Vorstand um den Vorsitzenden Frank Wittig im Amt bestätigt. Beim anschließenden traditionellen „Schiffermahl“ im Gemeindehaus in Ruhrort referierte BDI-Präsident Ulrich Grillo.
Die Börsenversammlung wählte Frank Wittig erneut zum Vorsitzenden. Der 46-jährige Geschäftsführer der Wittig GmbH und Vizepräsident der Niederrheinischen IHK vertritt bereits seit 2012 die Interessen der 50 Börsenmitglieder. Seine Stellvertreter bleiben Heiko Brückner (Haeger & Schmidt), Joachim Schürings (ThyssenKrupp Steel Europe) und Roberto Spranzi (DTG).
Neu im 13-köpfigen Gesamtvorstand sind Detlev Kohlmeier (Vereinigte Schiffs-Versicherung) und Thomas Maaßen (Rhenus Port Logistics). Sie lösen Rudolf Stegmann (VSV), der in den Ruhestand getreten ist, und Georg Hötte (Rhenus PartnerShip), der sich nicht mehr zur Wahl stellte, ab.
Qualifizierung und Beilegung von Streitigkeiten im Fokus
Nach der Wahl erläuterte Wittig die Pläne der Schifferbörse. Ein Schwerpunkt ist ein Schiedsgericht für die Binnenschifffahrt. Dort sollen künftig Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Gewerbe auch ohne staatliche Gerichte beigelegt werden können. Die Entscheidung eines Schiedsgerichts sei fachlich fundiert und erspare den Konfliktparteien Zeit und Geld, so Wittig.
Neben dem Schiedsgericht will die Schifferbörse die Qualifizierungsinitiative (QInWaLo) starten. In Kooperation mit dem Düsseldorfer Walter-Eucken Berufskolleg sollen junge Spediteure und Logistiker Einblicke in das System Wasserstraße erhalten. Ziel ist eine freiwillige Zusatzqualifikation „Aus der Praxis – für die Praxis“.
Schiffermahl mit prominenten Gästen
Anschließend hielt die Schifferbörse ihr traditionelles Schiffermahl. Vor über 80 geladenen Gästen hielt Ulrich Grillo die Festrede im Gemeindehaus Ruhrort. „Eine starke Verkehrsinfrastruktur bildet das Rückgrat für Produktion, Logistik und arbeitsteiliges Wirtschaften“, so der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie und Vorstandsvorsitzender der Grillo-Werke-AG aus Duisburg.
„Die Binnenschifffahrt ist ein Garant für die Versorgungssicherheit unserer Industrie und damit ein wichtiger Baustein für deren Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit.“ Dies zeige sich nirgendwo deutlicher als in Nordrhein-Westfalen, so der Familienunternehmer weiter.
Zuvor hatte Wittig bereits gefordert, die Mittel für den Erhalt der Wasserstraßen so zu erhöhen, dass sie dem Sanierungsbedarf gerecht werden. Wer die Wasserstraßen kaputt spare, müsse am Ende verantworten, dass sich der Verkehr immer weiter auf die Straße verlagere. „Es muss endlich auf den Tisch, wie hoch der finanzielle Bedarf für den Erhalt unserer Wasserstraßen ist“, sagte Wittig und rief die Politik dazu auf, den Netzzustandsbericht für die Bundeswasserstraßen endlich zu veröffentlichen.
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