Das extreme Niedrigwasser macht die Schifffahrt auf den frei fließenden Flüssen anspruchsvoller und damit fehleranfälliger. Drei Havarien an Rhein und Donau am 10. und 11. November verdeutlichen das. Verletzt wurde hier wie dort niemand, zum Teil entstanden erhebliche Sachschäden.
Wie die Polizei Deggendorf meldete, musste die Donau wegen einer Festfahrung am 10. November zeitweise gesperrt werden. Das auf Grund gelaufene Frachtschiff hatte eine Untiefe in der Fahrrinne verursacht, die es erst einmal zu beseitigen galt.
Am gleichen Tag musste gegen 15 Uhr ein niederländisches Gütermotorschiff vor der Hafeneinfahrt von Straubing-Sand notankern: Das Bugstrahlruder hatte Kies gezogen. Das festliegende, mit nur 350 Tonnen Kohle beladene Schiff behinderte einen deutschen Schubverband, der in den Hafen einfahren wollte. Der mit 760 Tonnen Sojaschrot beladene Verband wurde von der starken Strömung an die Kaimauer gedrückt. Ein slowakisches Schubboot kam zur Hilfe und bugsierte den Verband in den Hafen.
Sechsstelliger Sachschaden
Auf dem Rhein bei Kilometer 481 nahe Nierstein kollidierten in der folgenden Nacht zwei Containerkoppelverbände. Der Bergfahrer stieß im Anschluss an eine stillliegende Fähre und versenkte ein Arbeitsboot, aus dem Kraftstoff austrat. Es entstand ein Sachschaden im unteren sechsstelligen Bereich. Der niedrige Wasserstand habe die Lage sicher nicht vereinfacht, zitiert die Allgemeine Zeitung Oberkommissar Stephan Faller von der Mainzer Wasserschutzpolizei. Die geht von Absprache- und Fahrfehlern als Havarieursache aus. Die Ermittlungen laufen noch, es sollen auch elektronische Navigationsdaten herangezogen werden.
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