Havarie an der Loreley: Feuerwehr pumpt 150 Kubikmeter Wasser aus Bugmaschinenraum

  • Von Christian Grohmann
  • 21.12.2015
  • Panorama
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Ein Leck im Bugmaschinenraum hat sich ein niederländisches Tankmotorschiff nahe des Loreleyfelsens am 19. Dezember zugezogen. Wie die Wasserschutzpolizei St. Goar am Sonntag meldete, ging der nächtliche Schiffsunfall glimpflich aus: Es entstanden weder Personen- noch Umweltschäden. Die Ladetanks blieben unversehrt, das Schiff konnte seine Fahrt nach Antwerpen am folgenden Mittag fortsetzen.

Oberhalb des Bettecks begegnete der mit 1,4 Millionen Litern Naphta beladene Doppelhüllentanker noch einem zu Berg fahrenden Tankmotorschiff. Dann beging der zweite Schiffsführer gegen 2 Uhr einen nach eigener Aussage „nicht erklärlichen Fahrfehler“: Der 66-jährige Deutsche steuerte zu spät nach Backbord und fuhr bei Rheinkilometer 553,7 rechtsrheinisch auf den felsigen Grund. Das Schiff kam auf kürzester Strecke fest.

Der von dem Aufprall aus dem Schlaf gerissene niederländische Schiffseigner eilte ins Steuerhaus, überprüfte Maschine und Ruderanlage und fuhr das Schiff selbständig frei. Die Revierzentrale Oberwesel konnte die ausgerufene Schifffahrtssperre nach etwa 15 Minuten wieder aufheben. Als gegen 2:15 Uhr der Wassereinbruch in den Bugmaschinenraum festgestellt wurde, war die Polizei mit der „WSP 19“ bereits zur Havarieaufnahme eingetroffen.

Einsatzkräfte schnell zur Stelle

Die Beamten delegierten den Havaristen auf die Reede Bad Salzig. Mit drei Pumpen beförderte die Feuerwehr etwa 150 Kubikmeter Wasser außenbords, das bereits rund zwei Meter hoch in der vorderen Sektion stand. Wie die Wasserschutzpolizei gegenüber Bonapart bestätigte, entstand auch dabei keine nennenswerte Verunreinigung des Flusses.

Von innen ließ sich das etwa 20 mal 20 Zentimeter messende Loch sowie ein weiterer kleiner Riss in der Außenhaut jedoch nicht abdichten. Auch konnte der bestellte Berufstaucher aufgrund der Strömung nicht von außen schweißen. Er brachte eine spezielle Dichtmasse an, so dass die Reise gegen 11:45 Uhr fortgesetzt werden konnte. Sobald die Ladung gelöscht ist, muss das Schiff auf die Werft.

Fünfstellige Schadenshöhe und Entlassung

Die geschätzte Schadenshöhe liegt laut Mitteilung im hohen fünfstelligen Bereich. Der Schiffseigner entlies den für die Havarie verantwortlichen Schiffsführer noch vor der Weiterfahrt, er musste mit dem Zug nach Hause fahren. Da der 66-Jährige den Fahrfehler einräumte und sich der Doppelhüllentanker in technisch einwandfreiem Zustand befand, konnte die Polizei ihre Ermittlungen bereits abschließen.

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