Kreative Räume in standardisierten Gefäßen

  • Von Christian Grohmann
  • 04.03.2016
  • Panorama
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Kreative Räume in standardisierten Gefäßen

Gestapelte 40-Fuß Container auf dem Lagerhauskai im Niehler Hafen. Einer davon steht offen, seine Innenwände zieren fünf Blaudrucke. Jeweils 2,20 mal 2,20 Meter groß, zeigen die sogenannten Cyanotopien menschliche Silhouetten in verschiedenen Szenen. Mittig im hinteren Bereich positioniert, eine einzelne Seekiste. Darin Bücher. Zwischen und auf den Seiten: Texte, Kollagen, Fotos und Zeichnungen.

Karin Demuth heißt die Schöpferin dieses Arrangements von Informationen und kreativen Freiräumen in standardisierten Gefäßen verschiedener Zeiten. Die Medienkünstlerin bedient sich der „Container“ als moderne Antwort auf die uralte Frage nach der Organisation von Raum und Zeit. Dabei stellt sie Analogien zwischen Frachtcontainer und Internetseite auf. Selbst die Transportwege sind ähnlich, wie eine Weltkarte mit bunt gezeichneten Waren- und Datenströmen zeigt.

Logistiker wie Informatiker mögen nun unisono klagen, dass es den meisten Menschen nur auf die Inhalte ankommt. Obwohl das Management von Stahlboxen und Datenpaketen auch eine Kunst für sich ist.

Die Installation von Demuth war am 15. und 16. Dezember 2015 nur im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Kölner Kunsthochschule für Medien zugänglich. Das CTS Container Terminal vermietete die Box. Weiteres Bildmaterial gibt es auf der Website der Künstlerinnengruppe Aquamiserable.

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