Die Reederei Scylla hat den Innovationspreis Binnenschifffahrt erhalten. Im Rahmen der Messe Shipping – Technics – Logistics in Kalkar übergab Klaus Krahnke den von der Allianz Esa EuroShip gestifteten Preis am 27. September an Reedereigeschäftsführer Robert Reitsma.
Das schweizer Flusskreuzfahrt-Unternehmen lässt vier seiner Schiffe auf Seine und Rhône seit September 2015 mit GTL fahren. Der synthetische Kraftstoff reduziert den Ausstoß von Luftschadstoffen, insbesondere Feinstaub. Für die übrige Flotte von 20 Einheiten auf den anderen europäischen Flüssen sollen bei Gelegenheit ebenfalls die Tankwagen rollen. Sofern sie nicht direkt in den Niederlanden bunkern können, wo bereits acht Stationen GTL vertreiben.
„Scylla hat unternehmerischen Mut und Weitsicht bewiesen“, unterstrich Krahnke. „Die Reederei nimmt damit für die gesamte Binnenschifffahrt eine Vorbildfunktion ein.“ Die hat bereits gewirkt. „Ohne den Zeitungsbericht damals über Scylla wäre ich nicht auf den Kraftstoff aufmerksam geworden“, sagte Albrecht Scheubner gegenüber Bonapart. Der Schiffseigner des Ausstellungsschiffes „Jenny“ alias „MS Wissenschaft“ bunkert seit April ebenfalls den von Shell hergestellten Kraftstoff.
Kombinationsmöglichkeiten
Auf dem Podium des voran gegangenen Forum Binnenschifffahrt zeigte sich der erste deutsche GTL-Nutzer jedoch bescheiden. „Angesichts dessen, was andere in Sachen Umwelttechnik erprobt und investiert haben, schäme ich mich fast zu sagen: Wir haben nur getankt, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen.“
Allerdings sind auch die Bemühungen anderer nicht umsonst: Die Kombinationsmöglichkeiten von GTL mit Kraftstoff-Wasser-Emulsionseinspritzung, SCR-Katalysatoren und Partikelfiltern muss noch untersucht werden. Beim Duisburger Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme ist bereits eine Studie mit verschiedenen Partnern angedacht.
Innovationspreis Binnenschifffahrt
Der Innovationspreis Binnenschifffahrt wird seit 2013 verliehen. Erster Preisträger war die Peters Shipyard mit ihrem LNG-elektrisch betriebenen Schiffskonzept „Greenstream“. 2014 zeichnete die Jury die Kraftstoff-Wasser-Emulsionseinspritztechnik von Exomission Umwelttechnik aus. Im Jahr darauf folgte der MSG-Partikulier Rolf Bach mit seinem Vater-Sohn-Antriebskonzept.
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