Standpunkt: Binnenschifffahrt muss Flagge zeigen

Das Chaos auf dem Mainzer Hauptbahnhof bewegt die Republik. Dass Koffer bei Reisen mit Air-Berlin nur mit erheblicher Verzögerung zu ihren Besitzern zurückfinden, erschüttert Beteiligte und Unbeteiligt. Dass aber ein Verkehrsträger, der Millionen Tonnen Güter (und Touristen) transportiert, im Streit zwischen der Gewerkschaft Verdi und Verkehrsminister Peter Ramsauer zerrieben wird, interessiert offensichtlich nur die direkt Betroffenen. Damit muss nun Schluss sein.

Über den Streit zwischen WSV und BMVBS, den Verdi als Bühne für eigene Interesse nutzt, wurde in den Fachmedien hinlänglich berichtet. Aber in der breiten Öffentlichkeit wurde bisher bestenfalls über den Streik und die Forderungen von Verdi berichtet. Und das die Schifffahrt behindert sei. So weit, so richtig.

Dass diese Behinderungen aber dazu führen, dass Existenzen und Arbeitsplätze bedroht werden, kommt in der Öffentlichkeit nicht an. Denn der Vorteil der Binnenschifffahrt, ihre Aufgabe in der Regel völlig geräuschlos zu verrichten, ist jetzt ihr Fluch. Die Binnenschifffahrt wird meist nur als hübsche Dekoration auf Flüssen und Kanälen wahrgenommen.

Somit sind die existenziellen Sorgen vieler Unternehmer kaum bekannt. Wohl auch nicht dem streikenden Schleusenpersonal und den Gewerkschaftern. Damit sich das ändert, müssen Partikulier-Unternehmer, Befrachter, Verbandsvertreter und Verlader gemeinsam ihre Stimme erheben.

Eine gute Gelegenheit dazu gibt es am Donnerstag, den 22. August in Minden. Dann will Verdi in Minden eine Großkundgebung durchführen. Als Gastredner wird Verdi-Chef Frank Bsirske erwartet. Die Auftaktveranstaltung findet um 10.00 Uhr auf Kanzlers Weide statt. Um 11.00/11.30 Uhr soll dann die Hauptkundgebung auf der Mindener Schlagde stattfinden. Treffpunkt für die Vertreter der Binnenschiffahrt ist gegen 10.30 an der Schlagde (Steiger am Raddampfer)

Das Treffen in Minden sollten alle am Erhalt der Binnenschifffahrt Interessierten nutzen, um Flagge zu zeigen. Im eigentlichen Sinne des Wortes, aber auch mit Spruchbändern, Plakaten, Trillerpfeifen und Fanfaren. Friedlich aber hör- und sichtbar!

Unternehmer in der Binnenschifffahrt respektieren das gesetzlich geschützte Streikrecht. Aber dieses darf nicht dafür missbraucht werden, um am Streit unbeteiligte in den Ruin zu treiben. Nutzen Sie also die Gelegenheit und kommen Sie nach Minden! Aus Holland und Belgien liegen die ersten Zusagen zur Teilnahme bereits vor.

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Karte: Veranstaltungsort Kanzlers Weide, Minden

Karte: Veranstaltungsort Schlagde, Minden

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