ABN-AMRO: Überkapazität bleibt ein Problem

  • Von Axel Götze-Rohen
  • 24.07.2014
  • Markt
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ABN-AMRO: Überkapazität bleibt ein Problem

In ihrem Sektorbericht geht die holländische ABN-AMRO von weiterhin äußerst schwierigen Rahmenbedingungen für die Binnenschifffahrt aus. In dem am 10. Juli publizierten Bericht schreibt die Bank zwar von leicht steigenden Umsätzen, sieht aber mit Sorge auf Teilmärkte wie die Tankschifffahrt.

Das größte Problem sei noch immer das Missverhältnis von Transportkapazität und Transportmengen. Dies sei im enormen Zuwachs an neuer Tonnage begründet, die in den vergangenen Jahren in Dienst gestellt wurde. Verstärkt werde der Effekt noch durch die höherer Effizienz dieser neuen Schiffe. Problematisch sei auch, dass Schiffe, die wegen einer (drohenden) Insolvenz verkauft würden, in der Regel wieder billiger in den umkämpften Markt zurück kommen. Die Bank bemängelt auch eine zu geringe Problemlösungskompetenz der Branche, die in der Uneinigkeit des Marktes begründet sei.

Banken Teil des Problems – und Teil der Lösung

Eine Kritik, die beim holländischen Schifffahrtsverband BLN nicht gut ankommt. Diese Kritik löse keine Probleme und sei angesichts der enormen Anstrengungen auf diesem Gebiet auch nicht mehr richtig. „Es wäre viel hilfreicher, wenn Banken wie die ABN-AMRO erkennen würden, dass sie ein Teil des Problems und somit auch der Lösung seien“, schreibt BLN.

Für die Tankschifffahrt sieht die ABN-AMRO noch mehr Probleme. Da Einhüllenschiffe ab 2019 de facto nicht mehr eingesetzt werden können, habe die Branche enorm in neue (Doppelhüllen-)Tonnage investiert. Diese eigentlich als Ersatzinvestitionen gedachten Schiffe kämpften bis 2019 aber um die selben beziehungsweise sinkenden Mengen. Und selbst wenn die etwa 220 Einhüllenschiffe, die noch in Fahrt seien, aus dem Markt ausscheiden würden, wären Angebot und Nachfrage noch immer nicht ausgeglichen.

Das Ladungsangebot sinkt unter anderem durch die stabilen Ölpreise. Die sorgen für weniger strategische Einkäufe und daraus folgend weniger Lagerung und Transport. Der milde Winter sowie Schiffe, die einige Zeit als schwimmende Lager gedient haben und jetzt wieder in Fahrt gehen, verschärfen die Probleme weiter.

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