NRW setzt auf Dialog mit dem System Wasserstraße

NRW setzt auf Dialog mit dem System Wasserstraße

Die Forderungen sind altbekannt: Eine attraktivere Berufsausbildung, vernünftige Infrastrukturbedingungen, mehr Akzeptanz bei Verladern und Bevölkerung. Um das System Wasserstraße diesen Zielen näher zu bringen, haben die Teilnehmer der Binnenschifffahrtskonferenz NRW am 7. Oktober ganz konkrete Maßnahmen erarbeitet und der Landesregierung vorgelegt.

Der Einladung von Landesverkehrsminister Harry Voigtsberger waren rund 130 Teilnehmer in das Haus der Unternehmer nach Duisburg gefolgt. Zu ihren Favoriten im Bereich Infrastruktur gehörte ein Hafenhinterlandkonzept zur besseren Abstimmung von NRW mit den westlichen Nachbarstaaten und deren Seehäfen, die Verbesserung lokaler Bahn- und Straßenanbindungen der Binnenhäfen sowie die Sicherung von Hafenflächen. Es gelte, das Entstehen einer ähnlichen Situation wie an der Betuwe-Linie zu vermeiden, wo die Infrastruktur nur auf niederländischer Seite voll ausgebaut ist. Ebenso müsse der Bund den Binnenhäfen bei deren landseitigen Anbindung genau so zur Seite stehen, wie den Seehäfen. Auch langfristige Umsiedlungen von weniger schifffahrtsaffinen Binnenhafenanliegern seien erforderlich.

NRW setzt auf Dialog mit dem System Wasserstraße

Berufsausbildung für Schiffer und Logistiker stärken

Die zweite Expertenrunde „Arbeitsplatz Binnenschifffahrt“ setzte den geplanten Umbau des Duisburger Schulschiffs „Rhein II“ auf die Prioritätenliste. Auch die Förderung der Simulatorausbildung in der Binnenschiffer-Ausbildung müsse gefördert werden. Darüber hinaus wolle man das „nasse“ Verkehrssystem besser in den Ausbildungsplänen der Speditionskaufleute verankern.

Fächerübergreifend zogen die Teilnehmer auch den Schluss, dass die Branche Öffentlichkeitsarbeit und Marketing verstärken müsse. Voigtsberger, der sich verbal bereits den Schifffahrskreisen zurechnete, brachte es auf den Punkt: „Wir haben so überzeugende Argumente, die wir nur noch richtig anbringen müssen. Auch wenn das ein lästiger und schwieriger Prozess ist.“ Der Minister bekräftigte seine Absicht mit der Zusage von zwölf Millionen Euro aus Landesmitteln für Bundeswasserstraßen in NRW. „Wollen wir hoffen, dass die gut sortierten Anregungen von heute nicht wie früher in der Schreibtischschublade verschwinden“, raunte ein Teilnehmer.

Wer welche und von wem vorgeschlagenen Maßnahmen umsetzen soll, wo die Landesmittel genau hin fließen und warum die Personalgewinnung so wichtig ist, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Schifffahrt und Technik.

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