Das statistische Landesamt in Bad Ems war schneller, das Umschlagwachstum mit 2,1 Prozent verhältnismäßig größer. Doch in absoluten Zahlen kann Rheinland-Pfalz nicht mithalten. Das belegen die Zahlen des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) vom 8. Oktober: Der Hafenumschlag im Land der beiden größten Binnenhäfen Deutschlands wuchs im ersten Halbjahr 2015 um 1,2 Millionen Tonnen auf etwa 64,3 Millionen Tonnen Güter an.
Unter den Gütergruppen dominierten die Bergbauerzeugnisse mit 19,1 Millionen Tonnen und einem Zuwachs von 1,7 Prozent. An zweiter Stelle standen Kokerei- und Mineralölerzeugnisse mit 11,5 Prozent sowie einem Zuwachs von 1,8 Prozent. Kohle, Rohöl und Erdgas dagegen wurde um 5,3 Prozent weniger nachgefragt: Der Umschlag sank auf 10,2 Millionen Tonnen. Auch die 7 Millionen Tonnen chemischer Erzeugnisse stellten einen leichten Rückgang um 0,3 Prozent dar. Insgesamt waren 23,9 Prozent der beförderten Tonnage als Gefahrgut deklariert.
Der Containerumschlag stieg den Statistikern zufolge um 13 Prozent auf rund 605 100 Standardcontainereinheiten (TEU) Der Empfang von Containern (288 700 TEU) war dabei um 13,1 Prozent, der Containerversand (316 400 TEU) um 12,9 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Die in Containern beförderte Tonnage stieg um 5,9 Prozent.
Hafen-Charts
Bei der Umschlagmenge zählten der Rheinhafen Wesel mit einem Plus von 73,5 Prozent auf nun 748.000 Tonnen sowie der Hafen Bonn mit einem Wachstum von 49,9 Prozent auf 442.000 Tonnen zu den Gewinnern. Die größten Einbrüche mit jeweils rund 60 Prozent verzeichneten die Standorte Coeln-Neuessen in Essen sowie der Auguste Victoria Hafen im Wesel-Datteln-Kanal. Eine detaillierte Liste ausgewählter Häfen hat das Amt zum Download bereit gestellt.
Der Bonner Hafenchef Alfons Am Zehnhoff-Söns beispielsweise erklärt das Wachstums seines Hafens so: „Seit Mitte 2014 ernten wir die Früchte aus unserem Moselprojekt, für das Bonn eine Hub-Funktion übernimmt.“ In einer Pressemitteilung hob die IHK Bonn die Bedeutung der Häfen im Verkehrsträgermix hervor.
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