Fördermittel für LED-Beleuchtung: Hafen Hanau macht es vor

  • Von Christian Grohmann
  • 25.01.2016
  • Häfen
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Fördermittel für LED-Beleuchtung: Hafen Hanau macht es vor

Der Hanauer Hafen hat für rund 60.000 Euro einen Teil seiner Außenbeleuchtung modernisiert. Anstelle von Quecksilber-Hochdruckdampflampen (HQL) erhellen nun Leuchtdioden (LED) Kai- und Gleisanlagen sowie die hafeneigene Saarstraße. Die Energieeinsparung war dem Staat eine Klimaschutz-Förderung in Höhe von 12.300 Euro wert. Ein für andere kommunale Häfen und Betriebe ebenfalls interessantes Modell.

Eigentlich hatte Hafenbetriebsleiter Jörg Krieger wegen des jährlichen Lampenaustauschs bei den Stadtwerken angerufen. Doch statt nur die Hebebühne vorbei zu schicken, schlug man ihm gleich auch die Umstellung auf LED-Beleuchtung vor. „Der Kollege am Telefon hatte bereits für die städtischen Schwimmbäder ein Förderprojekt begleitet und bot an, das gleiche für uns zu tun“, so Krieger.

Das erleichterte die Entscheidung für die am 20. Januar von der städtischen Muttergesellschaft kommunizierte Umrüstung. Ohnehin hätte sich die Versorgung mit HQL-Lampen auf kurz oder lang schwierig gestaltet: Seit 2015 gilt ein europaweites Herstellungs- und Import für die schwermetallhaltigen Leuchtkörper.

69 Prozent Energieeinsparung in fünf Jahren amortisiert

Die neuen LED-Leuchteinheiten auf 96 über das Hafengelände verteilten Laternenpfeilern haben laut Projektbeschreibung eine Leistungsaufnahme von je 42 Watt. Bei jährlich 4.200 Betriebsstunden verbrauchen sie 16.582 Kilowattstunden Strom. Das kostet den Hafen bei einem angenommenen Strompreis von 18 Cent pro Kilowattstunde 2.985 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Die 1996 installierte Altanlage bezog pro Laterne 125 Watt und kam auf einen Jahresverbrauch von 54.088 Kilowattstunden zu insgesamt 9.735 Euro.

Allein diese Einsparung hätte die Kosten der Anlage, deren Lebensdauer der Hersteller mit 12 Jahren beziehungsweise 50.000 Betriebsstunden angibt, rechnerisch binnen neun Jahren wieder eingespielt. Der nun wegfallende jährliche Lampenaustausch, der auch die Anmietung einer schienentauglichen Hebebühne erforderte, sowie die erhaltenen Fördermittel in Höhe von rund 20 Prozent der Kosten machen die Anlage aber schneller rentabel. Krieger geht von einer Amortisierung binnen fünf Jahren aus.

Förderprogramm Kommunale Klimaschutzinitiative

Die Förderung lief über den Projektträger Jülich (PTJ), eine beim Forschungszentrum Jülich angesiedelte Einheit, die sich unter anderem mit der Betreuung eingereichter Projekte für die Kommunale Klimaschutzinitiative befasst. Dieses Förderprogramm des Bundesumweltministeriums hat das Ziel, die Treibhausgasemissionen in den Kommunen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.

Das Programm richtet sich an sämtliche kommunale Betriebe. Zwischen 2008 und 2014 habe man über 7.000 Vorhaben gefördert, allein 2014 für 60 Millionen Euro. Nach aktuellem Stand können Anträge in vier Bewilligungszeiträumen noch bis zum 30. September 2017 gestellt werden. Damit können auch andere Häfen umsetzen, was der Hanauer Hafengeschäftsführer Ewald Desch richtigerweise als „ein kleines Puzzleteil zur Energiewende beitragen“ beschreibt.

Rund 443 Tonnen Kohlendioxid sparen die neuen Leuchten über ihre gesamte Lebensdauer ein, hat der Hafen ausgerechnet. „Wir hätten gerne auch die mit Neonröhren ausgerüsteten Leuchtpunkte durch LED-Systeme ersetzt“, ergänzt Krieger. Weil die LED-Lampen aber nur 25 Prozent sparsamer als die Neonröhren sind, greift die Förderung nicht. „Deshalb überlegen wir, diese Systeme auch ohne Zuschuss bei Gelegenheit auszutauschen.“

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