Die Umschlagergebnisse der ZARA-Häfen für das Jahr 2015 fallen unterschiedlich aus. Insbesondere die Schwankungen der Containermengen auf der Asienroute deuten auf eine Konkurrenzsituation der einzelnen Standorte zwischen Zeebrugge und Amsterdam hin. Links zu den Originalmeldungen der Hafenbetreiber liefern ausführliche Informationen.
Rotterdam: Öl ist gefragt
Der Hafen Rotterdam hat einen Anstieg des Güterumschlags von 4,9 Prozent auf 466,4 Millionen Tonnen verzeichnet. Das Wachstum führt Hafendirektor Allard Castelein nahezu vollständig auf die gestiegene Nachfrage von Rohöl und Ölprodukten zurück: Dank des niedrigen Ölpreises wuchsen die beiden Sparten um 8 sowie 18 Prozent. Der Umschlag von trockenem Massengut und Containern ging um je ein Prozent zurück, obwohl die Asienverkehre als größter Handelsstrom um zwei Prozent wuchsen. Insgesamt wurden 12,2 Millionen TEU umgeschlagen.
Doppelrekord für Antwerpen
Mit einem Umschlag von 208 Millionen Tonnen hat der Hafen Antwerpen zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 200 Millionen Tonnen geknackt. Wie der Betreiber meldete, stieg der Umschlag damit um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch der Containerumschlag wuchs um 7,5 Prozent auf 9,6 Millionen TEU an. Ebenfalls ein neuer Rekordwert. Zwar hat das neue Deurganck-Dock frische Kapazitäten geschaffen, die Hafenbehörde rechnet aber mit weiterem Ausbaubedarf ab 2020.
Amsterdam verzeichnet Einbruch bei Trockengütern
Der Hafen Amsterdam verzeichnete einen Rückgang seines Gesamtumschlags um 1,8 Prozent auf 78,4 Millionen Tonnen. Die Ursache für die sinkenden Werte sieht der Betreiber bei den Trockengütern. Bei Kohle wurde elf Prozent und bei den Agrarmassengütern sieben Prozent weniger Umschlag verzeichnet. Grund ist laut Hafengeschäftsführer Dertje Meijer der milde Winter von 2015. Der sinkende Bedarf an Kohle war auch bei anderen Häfen der Region bemerkbar. Der Containerumschlag in Amsterdam sank von 57.000 auf 51.634 TEU ab.
Zeebrugge: Rekordumschlag bei Fahrzeugen
Mit einem Anstieg von 10,3 Prozent im Umschlag von Fahrzeugen hat der Hafen Zeebrugge sein bisher stärkstes Jahresergebnis bei diesem Gut erzielt. Ein weiteres Plus bildeten die um elf Prozent gewachsenen Verbindungen mit Skandinavien und der um 6,2 Prozent gestiegene RoRo-Verkehr in das Vereinigte Königreich. Insgesamt verzeichnete der Hafenbetreiber jedoch mit 38,3 Millionen Tonnen ein Umschlagminus von 9,9 Prozent. Grund war der Rückgang im Container-Transport um 23,8 Prozent, den Zusammenschlüsse von Container-Linien und der am Standort rückläufige Asien-Verkehr verursachten.
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