Der Hafen Rotterdam hat am 18. April die erste Version von Pronto vorgestellt. Die digitale Plattform zum Informationsaustausch soll die Abfertigung der rund 30.000 einlaufenden Schiffe jährlich erleichtern. Wie der Hafenbetreiber hofft, soll die Verweildauer der Schiffe im Hafen um 20 Prozent verkürzt werden. Dadurch ließen sich auch die CO2-Emissionen senken.
Pronto soll eine bessere Belegung der Hafenterminalkapazitäten bieten und zahlreiche Dienstleistungen, wie Bunkern, Wartung und Bevorratung, engmaschiger planen und aufeinander abstimmen. „Pronto bietet Reedereien, Agenten, Dienstleistern und Betreibern eine gemeinsame, auf internationalen Standards basierende Plattform für den Austausch aller Port-Call-Informationen“, sagte Paul Smits, CFO des Hafenbetriebs. „Dadurch können alle Nutzer die mit dem Anlaufen eines Hafens einhergehenden Tätigkeiten optimal planen, ausführen und überwachen. Davon können alle Beteiligten profitieren.“
Weiterentwicklung geplant
Pronto werde im Rahmen einer zwölfmonatigen Entwicklungsphase gründlich getestet. Die Anwendung soll allen Beteiligten und Mitgliedern der Hafengemeinschaft zur Verfügung stehen – entweder im Austausch gegen Daten oder gegen eine Gebühr. Dabei tausche das System niemals Informationen mit Bezug zur Ladung aus. Eine Weiterentwicklung von Pronto ist ebenfalls geplant. Grundstein für die Entwicklung war eine seit September 2017 weltweit gültige Norm für nautische Daten und Hafeninformationen. Mittels API-Schnittstellen ist die Einbindung von Pronto in eigene IT-Infrastrukturen möglich.
Projektpartner Shell habe mit Pronto die Wartezeit bei auslaufenden Schiffen bereits um 20 Prozent senken können. „In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass alle Beteiligten – also auch Terminals und Agenten – eng zusammenarbeiten und die Daten untereinander austauschen. Wenn wir jedoch die Daten nicht nur in Rotterdam, sondern auch mit anderen Häfen untereinander austauschen, ist das Verbesserungspotenzial noch um ein Vielfaches höher,“ erklärte der für Schifffahrt zuständige Shell-Manager Ed Barsingerhorn.
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