Klimabilanzen in der Logistik errechnen

Klimabilanzen in der Logistik errechnen

Grüne Logistik ist im Transportgewerbe nahezu überall ein Thema. Weil eine europäische Norm zur Berechnung der CO2-Bilanz von Transportketten jedoch erst ab Dezember 2012 verfügbar sein soll, hat der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) einen eigenen Leitfaden herausgegeben. Doch auch der Norm-Entwurf kann bereits eingesehen – und noch bis zum 4. Juni kommentiert werden. Ein passendes Seminar bietet die Verkehrsrundschau am 6. Juni an.

Der am 19. Mai vom DSLV veröffentlichte Leitfaden „Berechnung von Treibhausgasemissionen in Spedition und Logistik – Begriffe, Methoden, Beispiele“ steht allen Interessierten zum Download oder als Druckwerk auf Bestellung zur Verfügung. Das 52 Seiten starke Werk stellt existierende und zukünftige Grundlagen, Standards und Normen vor. Es beschreibt Wege hin zu standardisierten Verbrauchswerten und Emissionen und erläutert die Berechnungsmethoden für Transporte anhand von Beispielen. Ein Kapitel widmet sich dabei dem besonderen Problem der Verteilung von Verbrauch und Emissionen auf Einzelsendungen. Zusätzlich werden Kühltransporte, Lagerhaltung und Umschlag berücksichtigt.

„Wer Klimaschutz wirkungsvoll betreiben möchte, muss zunächst die von ihm verursachten Treibhausgasemissionen möglichst verlässlich erfassen“, erläutert DSLV-Präsident Mathias Krage die Intention des Leitfadens, den das Öko-Institut in Berlin und das Institut für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) in Heidelberg ausgearbeitet haben. Die Finanzierung lag beim Umweltbundesamt.

Unterschiedliche Datenlage

In dem Leitfaden kommt das Binnenschiff allerdings schlechter weg als die Bahn – egal ob mit Diesel- oder Elektrolok. Dem Leitfaden zufolge verursacht ein Binnenschiff im Massenguttransport 34 Gramm CO2-Equivalent pro Tonnenkilometer, während es ein Zug mit Elektrotrakion auf 16 Gramm und ein Zug mit Dieseltraktion auf 24 Gramm bringt. Anderen Quellen zufolge liegt der Bahn-Durchschnitt bei 48,1 Gramm. Die Differenzen dürften auf die Berücksichtigung unterschiedlicher Randfaktoren zurückzuführen sein.

Norm-Entwurf in der Entwicklung

Im Wesentlichen orientiert sich der DSLV-Leitfaden an dem vom Europäischen Institut für Normung (CEN) vorgelegten Entwurf einer Norm zur Berechnung von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen von Transportdienstleistungen, dem DIN EN 16258. Der am 28. März erschienene Entwurf kann noch bis zum 4. Juni auf dem Portal des Deutschen Instituts für Normung e.V. (DIN) eingesehen und kommentiert werden. Das Werk soll Transportunternehmern ein normiertes Verfahren zur Verfügung stellen. Ein Online-Seminar zum Thema bietet die Verkehrsrundschau am 6. Juni an.

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