Die norwegische Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas sieht erste Ergebnisse ihrer Forschung im Bereich Hybrid- und Batteriesysteme für Schiffe. Gemeinsam mit der Reederei Grieg Star hat die DNV-Forschungsabteilung am 9. April die Ergebnisse einer Computersimulation für den Kranbetrieb eines offenen Stückgutfrachtschiffes in Bergen vorgestellt.
Die Simulation betrachtete den Energieverbrauch der vier Bordkrane zweier identischer Schiffsmodelle mit und ohne Lithium-Ionen-Akkupack. Dabei habe das System mit Energie-Zwischenspeicher 30 Prozent weniger Treibstoff verbraucht als sein konventionelles Gegenstück, zitiert die Meldung den DNV-Forscher Eirik Ovrum. „Die zusätzliche Investition macht sich bereits in weniger als einem Jahr bezahlt“, so Ovrum. Rund 110.000 US-Dollar betrage die jährliche Ersparnis.
Ähnlich wie schon bei der Einführung von LNG als Schiffstreibstoff sieht DNV Norwegen in einer Vorreiterrolle, denn die Kranbatterie-Simulation ist nur eines von mehreren Projekten des des Industriezusammenschlusses „Low Carbon Shipping“, der von dem Norwegian Research Council finanziert wird.
Für die Binnenschifffahrt dürften die Forschungsergebnisse dort interessant sein, wo große Bordstromverbraucher regelmäßig mit wechselnder Last oder in kurzen Schüben zum Einsatz kommen. Etwa bei Bugstrahlern von Bunker- und Bilgenbooten oder bei Arbeitsschiffen mit aufgesetztem Bagger, die bislang meist mit eigenem Dieselmotor arbeiten.
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