Es braucht kein BWL- oder Logistikstudium um zu erkennen, dass es nicht sinnvoll ist, für 20 Container drei, fünf oder gar sieben Terminals anzulaufen. Viel effizienter wäre es, die Containerströme von und zu den Seehäfen so zu bündeln, damit ein Schiff idealerweise nur ein Terminal bedient. Das belegt eine ausführliche Studie, die Ende März endete.
Kooperationspartner waren das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST), der Containeroperator Contargo und die VCE Verkehrslogistik Consulting & Engineering. Die Idee hinter dem Konzept eines Megahub ist simpel: die bunt gemischten Export-Container aus verschiedenen Regionen werden am Niederrhein umgeschlagen und neu sortiert. Danach werden die Boxen für die Seehafenterminals gebündelt. Das Terminal-Hopping hört auf und die Seehafenterminals können einige hundert Boxen nacheinander umschlagen. Detailliert wird das Konzept auf der DST-Website beschrieben.
Vorteile überwiegen
Die Mehrkosten für den zusätzlichen Umschlag am Niederrhein werden nach Aussage der Studie durch die Effizienzvorteile im Seehafen überkompensiert. Vor allem durch wegfallende oder zumindest deutlich reduzierte Wartezeiten.
Damit das Ganze möglichst effizient geschieht, müsste ein ausgeklügeltes IT-System dafür sorgen, dass Boxen, Destinationen und Schiffe immer perfekt aufeinander abgestimmt werden. Technisch ist das eine anspruchsvolle, aber lösbare Aufgabe.
Neutralität muss sein
Schwieriger dürfte es sein, den potentiellen Nutzern die Angst zu nehmen, dass ihre Wettbewerber Zugang zu Kundendaten und Betriebsgeheimnisse erhalten. Ein Megahub kann nur dann erfolgreich funktionieren, wenn der Betreiber den Nutzern absolute Neutralität und Datenschutz garantieren kann.
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