Autogas als Alternative: Fördernetzwerk Gas4ships nimmt Arbeit auf

Autogas als Alternative: Fördernetzwerk Gas4ships nimmt Arbeit auf

Es ist weit verbreitet, verbrennt emissionsarm, vereinfacht die Umrüstung und verursacht weniger Treibstoffkosten als Gasöl oder Verflüssigtes Erdgas (LNG). Aus Sicht des Fördernetzwerks Gas4ships spricht vieles für die Einführung des als Autogas bekannten Liquified Petrol Gas (LPG) in die Binnenschifffahrt. Nun sollen die Argumente wissenschaftlich und praktisch untermauert werden.

Am 30. Juni hat das Bundeswirtschaftsministerium dem Netzwerk seine Bewilligung im Rahmen des Programmes „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“ erteilt. „Damit können wir nun richtig in die zweite Phase durchstarten: Weitere Partner an Bord holen, erste Aufträge suchen, Forschungs- und Entwicklungsprojekte anstoßen“, erklärte Netzwerkmanager Volker Witte am 14. Juli gegenüber Bonapart. Ein erstes F+E-Thema soll die Dualfuel-Motorentechnik für LPG und Gasöl werden. Aber auch Wirtschaftlichkeitsberechnungen für Umrüstungen und modulare Konzepte stehen auf dem Plan.

Klimapolitische Ziele im Blick

Witte kommt vom Institut für Technologietransfer der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, das als gemeinnützige GmbH unter dem Namen FITT arbeitet und das Gas4ships-Netzwerk koordiniert. Partner des Netzwerks, das 2014 in die Konzeptionsphase startete und nach aktueller Planung demnächst als GbR weiter arbeiten soll, sind verschiedene Firmen aus den Bereichen Antriebstechnik und Automation sowie der Flüssiggasversorger Primagas.

Geistiger Vater von Idee und Netzwerk ist Fregattenkapitän a.D. Hans Wilcke. Seit 1985 als technischer Berater aktiv, hat er nach Umsetzungsmöglichkeiten der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) für den „nassen“ Verkehrsträger gebohrt. Und war dabei auf Flüssiggas gestoßen. „Die Binnenschifffahrt kann ihre Position als nachhaltiger Güterverkehrsträger nur beibehalten, wenn sie zügig Maßnahmen zur Emissionsreduzierung ergreift“, ist Wilcke überzeugt. „LPG ist dafür eine bisher wenig betrachtete, aber hochinteressante Möglichkeit.“

Vergleichbarkeit zwischen den Kraftstoffen schaffen

Neben der Ausarbeitung wissenschaftlicher F+E-Projekte und technischer Beratungen plant das Netzwerk Aufklärungsarbeit zu leisten. Dabei sollen sowohl die Energiebilanz vom Bohrloch bis zum Propeller, als auch die Vergleichbarkeit von Preis und Energiegehalt der Kraftstoffe MGO, LPG, LNG und nun auch GTL im Fokus stehen. „Der Preis pro Kilowattstunde Energie ist hier das richtige Maß“, sind sich die Köpfe des Netzwerks einig.

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