Der Baukonzern Strabag hat rückwirkend zum 1. Januar die mittelständische Brandner Wasserbau GmbH aus dem österreichischen Wallsee übernommen. Wie Strabag am 12. April in Wien mitteilte, soll so das Geschäftsfeld Wasserbau an der Donau ausgebaut werden.
Der Baukonzern geht davon aus, dass der längste Fluss Europas als Teil des europäischen Verkehrsnetzes TEN an Bedeutung für den Schiffsverkehr gewinnen wird. Dabei hat Strabag auch die Investitionen der EU im Blick, die in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Euro für zielgerichtete Projekte zur Verfügung stellen will. Ebenso geht die Unternehmensführung davon aus, dass der Bedarf für Hochwasserschutzmaßnahmen in den nächsten Jahren wächst.
„Mit dem für die Donau maßgeschneiderten Equipment von Brandner können wir den Donauraum Ungarn, Serbien, Rumänien, Bulgarien und die Ukraine erschließen“, erläuterte der Strabag-Vorstandsvorsitzende Hans Peter Haselsteiner. Einen Auftrag zur Sohleintiefung hat das Unternehmen bereits gewonnen.
Rohstoffversorgung und Flotte in einer Hand
Brandner blickt auf eine 200-jährige Geschichte zurück, verfügt nach eigenen Angaben über 13 Schiffe zuzüglich schwimmendes Gerät und beschäftigt rund 40 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist in den Bereichen Wasserbau, Hydrographie sowie in der Sand- und Kiesgewinnung tätig. Ein Steinbruch und ein Kieswerk unmittelbar am Donauufer gehören ebenfalls zu Brandner Wasserbau. Im letzten Jahr hatte Strabag in Deutschland bereits die Wasserbauer Möbius und Ludwig Voss übernommen.
Fahrgastschifffahrt im Fokus
Brandner will sich nun verstärkt auf die Weiterentwicklung der verbleibenden Geschäftszweige kümmern: Dazu zählt die Personenschifffahrt mit zwei eigenen Schiffen sowie die Bewirtschaftung und der Ausbau von Schiffsanlegestellen. „Der Qualitätsweg, wie wir ihn von Anfang an beschritten haben, erfordert konsequente Entwicklung und Authentizität“, erklärte Geschäftsführerin Birgit Brandner-Wallner.
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