Bargelink.com ist seit fast zwölf Jahren als Marktplatz für die europäische Binnenschifffahrt aktiv. Mit rund 2.350 Nutzern und 2.530 Schiffen ist die Plattform mittlerweile etablierter Bestandteil des Marktes. Am 12. Februar hat das Unternehmen bekanntgegeben, dass es derzeit ein Pendant für den internationalen Schienengüterverkehr entwickelt.
Immer wieder wird der Binnenschifffahrt vorgeworfen, nur ‚Schiffchen zu fahren‘, anstatt auch multimodale Logistikkonzepte zu entwickeln. „Kein einfaches Unterfangen, wenn mancher Akteur nur an die ,Deutsche Bundesbahn‘ als möglichen Kooperationspartner auf der Schiene denkt“, beschreibt Bargelink-Geschäftsführer und Bonapart-Herausgeber Axel Götze-Rohen (50) das Problem.
Dass es neben DB Schenker Rail zahlreiche private Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) gibt, verursacht schon mal ungläubiges Staunen. Allein in Deutschland bieten rund 200 große und kleine EVU Güterverkehre auf der Schiene an. Und in ganz Europa sind es gut 500 Unternehmen.
Schlüssel zum Verkehrsträger Schiene
Mit Railcargo-online.com (RCO) will Bargelink nicht nur diese Wissenslücke schließen. „Mit RCO bieten wir der Binnenschifffahrt aber auch den Binnenhäfen einen Schlüssel zum Verkehrsträger Schiene“, ist Götze-Rohen überzeugt. Das reine Konkurrenzdenken der Verkehrsträger ist nach seiner Auffassung nicht mehr zeitgemäß. In der Kooperation von Schiff und Schiene liegen viele Potenziale. Vor allem, wenn die Akteure auf Augenhöhe agieren.
Zwischen mittelständigen Schifffahrtsunternehmen und ehemaligen Staatsbahnen ist das aber in der Regel nicht der Fall. „Die Struktur der kleineren Privatbahnen passt da in der Regel viel besser“, ist Götze-Rohen sicher. Wobei klein oft sehr relativ ist: RheinCargo zum Bespiel transportiert mit 77 eigenen Lokomotiven mehr als 20 Millionen Tonnen Güter auf der Schiene. Aber auch die Kreisbahn Siegen Wittgenstein transportiert mit ihren nur sechs eigenen Lokomotiven etwa 2 Millionen Tonnen pro Jahr.
Gute Resonanz vor dem Start
Anders als die Binnenschifffahrt zum Start von Bargelink im Jahr 2001, steht der Schienengüterverkehr dem geplanten Angebot von Railcargo-Online.com sehr aufgeschlossen gegenüber.
Gerade die privaten EVU versprechen sich von der Plattform mehr Marktübersicht, intensivere Zusammenarbeit und eine bessere Auslastung von Waggons und Lokomotiven. Denn noch immer dominieren die ehemaligen Staatsbahnen das Geschäft. „Mit Railcargo-Online erhoffen sich viele mehr Chancen und bessere Perspektiven“, fasst Götze-Rohen seine bisherigen Gespräche mit Branchenvertretern zusammen.
Voraussichtlich im April soll die neue Plattform starten. Bis dahin gibt es auf der Seite Informationen und die Möglichkeit, an der Entwicklung teilzuhaben.
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