In der Uferböschung bei Collenberg ist am 3. September ein Flusskreuzfahrtschiff gelandet. Wie die Polizei berichtet, war der Schiffsführer einem entgegenkommenden Gütermotorschiff ausgewichen. Bei dem Unfall am Nachmittag wurde ein Mann verletzt, den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 50.000 Euro.
Gegenüber Bonapart bestätigte die Wasserschutzpolizei Aschaffenburg den Vorfall bei Mainkilometer 135,5. An der ausgewiesenen Engstelle rund 1,5 Kilometer vor der Schleuse Freudenberg hatte der beladene Bergfahrer auch nach Angaben eines Zeugen zu wenig Platz für den Begegnungsverkehr gelassen. Dem 49-jährigen Ungarn am Steuer des Fahrgastschiffes blieb nach eigener Aussage nur ein Ausweichmanöver übrig.
Ein 80-jähriger Amerikaner auf dem Sonnendeck wurde von Ästen an Kopf sowie Arm verletzt, als das Schiff in das rechte Mainufer fuhr. Nach medizinischer Versorgung vor Ort und in einem Miltenberger Krankenhaus konnte der Mann aus Florida an Bord zurückkehren. Das Schiff erlitt erhebliche Beschädigungen im steuerbordseitigen Bugbereich sowie Lackschäden. Auf der Sonnenterasse am Bug gingen zahlreiche Scheiben zu Bruch.
Glimpflich abgelaufen
„Das hätte eine richtige Havarie werden können, wenn der Fahrgastschiffkapitän nicht so gut reagiert hätte und ausgewichen wäre“, sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt. Dennoch steht bislang nicht abschließend fest, ob ihn eventuell eine Mitschuld trifft. Schifffahrtsrechtlich hatten die Ermittler an Bord des Fahrgastschiffes jedenfalls nichts zu beanstanden. An Bord befanden sich 185 Fahrgäste aus Amerika, England und Kanada sowie 53 Besatzungsmitglieder. Sie konnten ihre Etappe Wertheim – Koblenz auf der Fahrt von Budapest nach Amsterdam um kurz nach 19:00 Uhr fortsetzen.
Gegen den Schiffsführer des in Belgien gemeldeten, etwa 80 Meter langen Gütermotorschiffes laufen Ermittlungen wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung. Er wurde von der Wasserschutzpolizei Würzburg vernommen, nachdem ihn die Aschaffenburger Beamten nicht mehr vor Ort angetroffen hatten.
Zur Position im Bonapart Havarie Monitor
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