Bislang müssen Binnenschiffer an Land gehen, wenn sie sich weiterbilden wollen. Ein neues Projekt soll das ändern: Wie die Universität Duisburg-Essen am 13. Februar meldete, wolle man den Binnenschifferberuf mit neuen Lernmethoden attraktiver machen. Die ersten Module sollen Anfang 2017 über eine digitale Plattform abrufbar sein.
Das Angebot soll Präsenzkurse etwa für Ausbildung, Streckenpatente oder Gefahrgut-Scheine ergänzen, die oft aufwändig zu planen oder mit Verdienstausfall verbunden sind. Wirtschaftspädagogen, Mediendidaktiker und Ausbilder wollen die einzelnen Lernmodule so aufbereiten, dass sie den Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen gerecht werden.
Partner für die Weiterbildung
Das Vorhaben „Smart Qu@lification“ ist auf drei Jahre angelegt und wird mit rund 850.000 Euro vom Bundesbildungsministerium gefördert. Zu den Partner gehören neben der Uni Duisburg-Essen die DIALOGistik Duisburg, der Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschifffahrt, das Schiffer-Berufskolleg RHEIN sowie die der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt. Die Koordination übernimmt das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST).
„Durch die Möglichkeit, sich ‚auf dem Wasser‘ aus- und weiterzubilden, wird der Beruf des Binnenschiffers noch attraktiver“, ist sich Dieter Gründer vom DST sicher. Andererseits entstehen auf dem Schulschiff in Duisburg oder in den verschiedenen Weiterbildungshäusern Kontakte und Netzwerke, die im Alltag des mobilen Arbeitslebens tendenziell häufiger zu kurz kommen.
Beispiel Seeschifffahrt
In der Seeschifffahrt ist e-learning bereits im Einsatz. So hat beispielsweise die 2008 gegründete Shipgaz Kurse für die Navigation im Eis, zur Ladungssicherung oder für effizientes Fahren im Portfolio. Der Anbieter hat sich bereits von DNV sowie der Schwedischen Transportbehörde zertifizieren lassen. Ob bei Online-Prüfungen auch die richtige Person vor dem Bildschirm sitzt, wird ganz im Stil von Big Brother per Webcam kontrolliert.
Video: Ståle Nordvik, Sales Manager von Seagull aus Norwegen über die Vorteile von E-Learning
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