CESNI bereitet Standards für praktische Prüfungen und elektronische Systeme vor

CESNI bereitet Standards für praktische Prüfungen und elektronische Systeme vor
Bruno Georges, Max Nilles, Kyrylo Shalamay, Lucia Luijten und Vera Hofbauer. Bild: CESNI

Noch ist das Kapitel zwölf des ES-TRIN leer. Das soll sich bald ändern: In seiner Sitzung vom 18. Oktober hat der Europäische Ausschuss zur Ausarbeitung von Standards im Bereich der Binnenschifffahrt (CESNI) eine nichtständige Arbeitsgruppe eingesetzt, die technische Vorschriften für elektronische Systeme schaffen soll. Weitere Arbeitsgruppen wollen im November Standards für praktische Prüfungen sowie medizinische Kriterien vorlegen.

Die Arbeitsgruppe für elektronische Systeme soll anhand umfangreicher Arbeiten der deutschen Delegation sowie bereits festgelegter Grundsatzentscheidungen einen Entwurf vorbereiten. Die Standards für praktische Prüfungen umfassen Schiffsführer-Befähigungen, das Radarpatent, den Sachkundigen für die Fahrgastschifffahrt sowie die LNG-Handhabung. Technische Anforderungen und Prüfverfahren für Fahrsimulatoren sollen ebenfalls im November zunächst innerhalb einer Arbeitsgruppe geprüft werden. Alle bereits angenommenen Standards sind auf der CESNI-Website zu finden.

Vorsitzwechsel und Beobachterstatus

Der 2015 gegründete CESNI-Ausschuss stand bislang unter dem Vorsitze von Max Nilles aus dem luxemburgischen Verkehrsministerium. In den kommenden beiden Jahren wird Lucia Luijten die Leitung übernehmen. Luijten ist Direktorin der Abteilung Binnenschifffahrt und Wasserstraßen im niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Umwelt. Ihre Stellvertreterin Vera Hofbauer kommt aus Österreich, wo sie als Leiterin der Abteilung Schifffahrt, Technik und Nautik im Verkehrsministerium tätig ist.

Weiterhin beschloss der Ausschuss einstimmig, der durch Kyrylo Shalamay vertretenen Ukraine den Beobachterstatus einzuräumen. Shalamay ist Generaldirektor des nationalen Schiffsregisters, die Ukraine bringe laut CESNI-Pressemitteilung solide Erfahrung in der Binnenschifffahrt mit und stelle für die Harmonisierung der Binnenschifffahrtsstandards eine große Bereicherung dar. Der Staat ist bereits Mitglied der Donaukommission und der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UN-ECE). Seit 2005 hält er zudem einen Beobachterstatus bei der ZKR.

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